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Ganz ehrlich, ich finde es besser wenn Politiker sich abseits ihrer Kernkompetenzen lediglich im Rahmen von Abstimmungen am politisch entwickelnden Prozess beteiligten, als wenn man zwanghaft um des Entwickelns Willen Ressourcen verbraucht, die an anderer Stelle (nämlich da wo man entsprechende Kompetenz hat / oder haben will) besser investiert wären.
Hier liegt es dann am Entwickler den Entscheider von seiner Idee zu überzeugen. Überzeugt man den Entscheider nicht davon, dass eine Veränderung besser sei als Bestehendes, dann bleibt es eben beim Alten.
Auch wenn es völlig bescheuert ist, die AFD mit den Grünen zu vergleichen, so waren die Grünen in der Zeit ihrer Entstehung auch vorrangig abseits der Umweltpolitik erst einmal prinzipiell gegen alles und brachten eher realitätsferne Vorschläge abseits der Umweltpolitik ein. Auch hier war man ein Sammelbecken für unterschiedliche Charaktere, was durch eine komische Einstellung zur Pädophilie, Eigentum und Demonstrationskultur deutlich wurde. Allerdings haben die Grünen es mit ihrem Schwerpunkt auf Umwelt und Nachhaltigkeit es binnen zwei Legislaturperioden zu einer verlässlichen Partei zu werden. Nun sollte man fairerweise der AFD diese Zeit zur Entwicklung und zum Ausmisten der Charaktere geben. Man muss sie ja Gott sei dank nicht wählen, sondern hat diverse andere Möglichkeiten, wenn man die Partei nicht unterstützen möchte. Wenn die Partei es trotz oder wegen der komischen Typen (Höcke; Gauland; etc) schafft, weiter von politischer Bedeutung zu sein, dann kann man die entsprechende Entwicklung beurteilen. Ich halte die AFD immernoch für eine Partei in der Findungsphase, die wie alle Parteien in dieser Phase sehr fokussiert auf einige wenige populistische Themen ist.
Was ich an der AFD unglaublich gut finde ist, dass diese Partei die unglaublich Präsenz rechter Ideologien wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und zurück ins Bewusstsein der Bevölkerung holt. Auch ich habe in der Schule gekotzt als gefühlt zum 28961987. mal auf die Verbrechen der Nazis und die Verwerflichkeit der rassistischen Ideologie im Politik- und Geschichtsunterricht besprochen wurde, da ich der festen Überzeugung war, dass doch in Deutschland jeder Idiot wissen muss, wie scheiße das ist/war und man eigentlich seine Lehren daraus gezogen haben sollte. Die paar Nazis sind halt ein paar geistig zurückgebliebene und allein aus purer Unterzahl kaum beachtenswert. Leider habe ich mich da offensichtlich erheblich getäuscht.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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