Zitat:
Zitat von Vicky
Meine Erfahrung ist eher die, dass es für die meisten Trainer schlicht unterfordernd (und uninteressant) ist, schwächere Athleten zu trainieren. Es fehlt ihnen da die Motivation. Es entsteht da selten bis nie eine Art persönliche Verbindung. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Wie komme ich zu der Annahme: Ich hatte in der Vergangenheit viele Erlebnisse und Situationen vor allem in Vereinen/Vereinstrainings/Trainingscamps, die mich zu dieser Annahme brachten, dass man als "schwächerer Athlet" weniger wert ist. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen hart... ein paar Schlüsselerlebnisse haben mich da vielleicht etwas zu stark geprägt.
Das liegt in der Natur der Sache, denn wir bestaunen heutzutage nur messbare Höchstleistungen. Wenn man viel im Forum liest, könnte man gelegentlich denken, dass nur die Leistung eines Frodenos wirklich gut ist. Da stimmt bei vielen die Relation zu sich selbst nicht mehr und der Leistungsgedanke ist so dominant, dass man völlig das Interesse verliert an Menschen, die weniger gut sind. Ich selbst nehme mich da nicht aus. Auch ich schaue auf die schnellen, guten (obwohl ich zum anderen Ende des Feldes gehöre).
Machen wir uns nichts vor... ich finde auch, dass es Leute gibt, die nicht an eine Startlinie einer Langdistanz gehören. Die meine ich hier aber nicht.
Allgemein sollte man die Trainerrolle nicht so stark überbewerten im Hobbybereich. Wir leben ja nicht von unserem Sport. Ein Trainer ist kein eingekaufter "bester Freund". Die meisten versuchen vom Trainerdasein zu leben und haben natürlich viele andere Athleten zu betreuen. Ich glaube, dass der eine oder andere vielleicht zu viel erwartet von einem Trainer.
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Das finde ich ziemlich gut.
Ich glaube aber auch, dass viele Trainer im Hobbybereich zwar gut sind aber durch die Bedingung Geld damit verdienen zu wollen/müssen zu viele Athleten betreuuen. Eine grobe Periodisierung, Intervalltraining, und Ernährungsfragen können viele aufstellen und beantworten. Aber für mich fängt Training an einem Punkt an wo man nicht mehr über die Bedeutung und die Hierarchie des sportlichen Ziels spricht. Für mich muss ein guter Trainer in den Kopf des Athlethen kommen denn nur so kann er den Athleten vielleicht auf neue Pfade führen. Bei Hobbysportlern würde ich vorangig sagen: Aus der Komfortzone rausholen. Schwellentraining 4x4 aufschreiben kann jeder (das weiß sogar ich) aber eine Übungsform zu finden mit der sich der Athlet gerne in die Fresse schlägt und das über vielleicht mehrere Wochen hinweg, da fängt die Kunst für mich an. In meinen Augen ist ein Trainer zu 70% Psychologe und 30% Sportwissenschaftler und ich bezweifele leider, dass das viele, der im Netz zu findenden Trainer, leisten können selbst wenn sie 500€ im Monat kosten. Ein Trainer kann Weltmeister oder Waldmeister sein, das spielt keine Rolle sofern er in der Lage ist seine Ideen und sein Wissen zu transferieren. Denn solch ein Verhältnis ist im Endeffekt wie Tandem fahren das funktioniert nur wenn beide treten und in die selbe Richtung wollen.