Man weiß es halt nie vorher, ob es wieder weggeht, oder nicht, und ob es vielleicht was Ernstes ist, wo man unbedingt einen guten Arzt braucht. Andererseits kann auch eine ärztliche Behandlung Nebeneffekte haben, oder nur von vorübergehendem Erfolg gekrönt sein (Eingriffe im Knie, beispielsweise).
Ich hab's immer mit leichter Änderung im Trainingsverhalten oder kurz pausieren und dann langsam wieder einsteigen wenn's für mich nach Überlastung aussah, oder mit bestimmten Bewegungsübungen versucht (keine Rolle, gabs früher nicht). In letzter Zeit gönne ich mir öfter mal eine Massage, die wirken auch manchmal Wunder. Das hat für mich bis heute gut funktioniert, aber man weiß es halt vorher nicht. Ob man das Risiko eingehen möchte, den Fachmann (Arzt, Physiotherapeut/Masseur) außen vor zu lassen, muss jeder selber entscheiden.
Nur mal als Beispiel, vor einigen Jahren hatte ich hammermäßige Knieschmerzen, besonders beim Treppensteigen und Ähnlichem. Und wenn ich das Bein ausstrecken wollte (unterm Schreibtisch zum Beispiel), hat oft das Knie blockiert, ich konnte das Bein nicht ausstrecken und musste es ein paarmal hin- und herbewegen, bis die Blockade verschwand.
Das ganze trat nach einer Trainingspause durch einen Unfall auf, da hatte ich zwei Jahre nicht trainiert.
Also hab ich wieder angefangen, erstmal 6 Monate nur in die Arbeit geradelt. Jedesmal wenn ich das Bein etwas schneller absetzen musste (meistens wegen Autos), hätte ich jodeln können.
Aber nach ein paar Monaten wurde es besser, und seit ein paar Jahren kann ich auch wieder joggen (ich lasse es aber bei knapp 6 Stunden pro Woche ich will nix übertreiben. Früher waren es um die 10).
Letztes Jahr hatte ich mal wieder Knieschmerzen, nicht so wie damals, aber auch nicht schlecht. Dagegen haben Schuhe mit weicher Sohle geholfen. Ganz nebenbei hab ich dabei gelernt, dass die Schmerzen in der Ferse, die ich in 30 Jahren Lauftraining immer hatte, ganz einfach weggehen, wenn ich Schuhe mit niedriger Sprengung trage. Früher wusste ich gar nicht, was Sprengung ist.
In der letzten Zeit versuche ich, beim Sport mehr zu variieren - rennen, schwimmen, Stepper, radeln, und mir tut auch wirklich fast nix weh zur Zeit. Außer mal steife Muskeln nach längerem Sitzen, aber das kann auch am Alter liegen.
Mein Fazit aus dem Erlebten lautet, Schmerz kann viele Ursachen und viele Heilmöglichkeiten haben. Mancher Schmerz kommt vom verkehrten Material, mancher kommt von schlechter Haltung oder Trainingsfehlern. Manchmal ist's Überlastung, und manches kommt halt einfach so, wer weiß, warum. Das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte oder einfache Sachen (wie Massage oder andere Schuhe) hat für mich funktioniert.
Ich glaube, gutes theoretisches Wissen über den Körper und Risikoaspekte (wie das mit der Sprengung) beim Training ist eine feine Sache. Und genaue Selbstbeobachtung, wo spannt's, wo verkrampfe ich, wo halte ich mich schief, wo fühle ich im Körper Belastung wenn da eigentlich keine sein sollte (Beispiel Hals/Schultern beim Laufen), sowas in der Richtung.
Eine kleine Pause und danach langsam wieder aufbauen wirkt manchmal Wunder. Manchmal (wie bei meinen Knieproblemen) braucht's aber anscheinend das genaue Gegenteil. Und manchmal braucht man sicher auch den Fachmann, ich hatte wohl einfach Glück.
Geändert von papa2jaja (25.08.2017 um 09:55 Uhr).
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