Die drei Wochen Westkanada sind schon wieder vorbei. Ich habe am Tag vor dem Abflug meinen Wunsch wahr gemacht und bin mit dem Bus zum Kitsilano Pool gefahren und dort ein paar Bahnen geschwommen. Auf dem Bild sieht man mich in der Phase als ich noch den Eingang suche. (Ich habe ihn dann weiter hinten rechts am Ende des Beckens gefunden.)
Bildinhalt: schnodo sucht den Eingang zum Pool
Dafür, dass es so chaotisch aussieht, geht es viel zivilisierter zu als in den meisten abgesperrten Bahnen bei uns. Die Nichtschwimmer halten gesittet Abstand zu den Schwimmern, die im Kreisverkehr die langen schwarzen Linien abschwimmen.
Überholen soll man eigentlich in der Mitte, das habe ich aber erst gelesen, nachdem ich wieder aus dem Wasser gestiegen war. Ich habe halt überholt, wo es gerade passend schien. Zuhause komme ich nicht oft in die Verlegenheit, deswegen war ich darauf nur unzureichend vorbereitet. Dadurch, dass aber alles so vorhersehbar ist und niemand groben Unfug treibt, hat sogar das geklappt.
Insgesamt kann ich über Kanada sagen, dass es dort sehr rücksichtsvoll und freundlich zugeht. Davon würde man sich hierzulande manchmal etwas mehr wünschen.
Ansonsten war nicht viel mit Schwimmen. Ich bin zwar im
Herbert Lake,
Alice Lake,
Okanagan Lake und noch irgendwo anders geschwommen aber immer nur kurz.
Im Meer war ich gar nicht, das sah an den meisten Stellen, wo wir tatsächlich mal etwas Zeit und Energie dafür gehabt hätten, nicht einladend aus und ich wollte nicht auch noch ein Projekt daraus machen, einen geeigneten Schwimmeinstieg ins Meer zu finden, wo ich keine Angst vor Booten, Abfällen, Infekten oder brechenden Wellen habe.
Am schönsten war es im Herbert Lake. Das Wasser war frisch aber nicht kalt, und der Blick auf die Berge wunderbar.
Bildinhalt: schnodo im Herbert Lake
Zuerst hatte ich den See für mich alleine aber dann hat meine Planscherei wohl auch andere motiviert, sich kreischend ins kühle Nass zu stürzen.
Am anderen Ende des Sees hat jemand auf ein paar größeren Felsen ein Sprungbrett angebracht, das ich zufällig entdeckt habe. Da konnte ich natürlich nicht wiederstehen, bin hochgekrabbelt und habe einen "Startsprung" gemacht. Weil ich aber eine Körperspannung wie ein Beutel gekochter Reis habe, hätte ich mir fast das Kreuz dabei gebrochen. Das habe ich drei Tage später noch gespürt.
Jetzt freue ich mich, dass ich wieder daheim bin und werde - bis "mein" Bad nächste Woche wieder aufmacht - die Karlsruher Bäder und Seen mit meiner Anwesenheit beehren. Meine Schwimmform, die gaaanz langsam am Ansteigen war, ist natürlich wieder komplett hinüber. Aber es ist ja auch schon fast wieder Zeit fürs Winter-Superstar-Schwimmen, da gibt sich das dann.
