Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich respektiere es, wenn religiöse Texte Dir etwas sagen und für Dich eine wichtige Bedeutung haben.
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Ich verstehe den Grundgedanken und stimme diesem auch zu. Ich weiß auch, dass man kurze Beispiele als das nehmen sollte, was sie sind, nämlich kurze Beispiele.
Dennoch würde ich gerne eine alternative Sichtweise anbieten. Es gibt Fälle, bei denen ich es
nicht respektiere, wenn jemandem ein religiöser Text „etwas sagt“. Nämlich dann, wenn
a) sich dieser Text in einem Zusammenhang findet, der nur so strotzt vor Mord und Totschlag, und der eine insgesamt menschenverachtende Tendenz aufweist;
b) eine schädliche Auswirkung dieses Textes vermutet werden kann.
Natürlich stimme ich dem Argument zu, dass diese Texte ab dem Moment kritikwürdig sind, ab der sie für sich eine Realität beanspruchen. Aber für mich persönlich beginnt die Kritik schon vorher. Wenn sich jemand an Texten ergötzt, die vor Blut nur so triefen, dann stellt sich mir die Frage, ob mit dieser Person vielleicht etwas nicht stimmt. Es ist auf jeden Fall eine Klärung erforderlich. Beispielsweise, ob der Person die Verwerflichkeit der Bibel insgesamt bewusst ist und es sich nur um einen isolierten Vers handelt, den zufällig jemand schön findet.
Die Bibel gehört zweifelsfrei zu den abscheulichsten Büchern, die je geschrieben wurden. Sie verdient keinen Respekt
per se, sondern allenfalls in Ausnahmen.
Ein schöner Text, der sich seitenlang an der Folter von Andersdenkenden berauscht (davon gibt es in der Bibel jede Menge), ist nicht respektabel, auch dann nicht, wenn irgend jemand diesen Text erbaulich finden sollte. Ich finde, die Christen sollten die Bibel mal lesen. Sie werden erschrocken sein, wem sie da brav gefolgt sind, und wofür ihre Gefolgschaft missbraucht wurde.