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Alt 18.08.2017, 22:59   #7643
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Die Quellen kannst Du Dir bei Google suchen. Niemand zwingt Dich dazu, diese These zu debattieren, wenn sie Dir nicht einleuchtet. Unter anderem beschreibt Richard Dawkins diese These ausführlich (Evolutionsbiologe an der Oxford University).

Mir kommt es auf zwei Dinge an:

1. Leichtgläubigkeit ist dem Menschen durch die Evolution angeboren. Jedoch ist offen, wie stark sie zum Tragen kommt. Diese Leichtgläubigkeit kann sich in einem Kontext bemerkbar machen, der nichts mit dem ursprünglichen Zweck (Furcht vor Krokodilen) zu tun hat. Ebenso haben wir Sex (Katholiken natürlich ausgenommen) auch dann, wenn wir verhüten. Auch hier handelt es sich um einen angeborenen Impuls, dessen ursprünglicher Zweck (Fortpflanzung) keine Rolle mehr spielt.

2. Gläubige Menschen sind nach meiner persönlichen Erfahrung vor allem leichtgläubig und ihrem Glauben gegenüber völlig unkritisch. Das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern es ist ein allgemeines Thema in der Religionsdebatte. Das wird auch von den Gläubigen nicht bestritten. Sondern für sie ist es die höchste Tugend, mit der sie sich brüsten. Ich formuliere hier also eine Hypothese, zu der es kaum Einwände gibt, obwohl man durchaus Einwände haben könnte.
Ich kenne das, das ist die alte Leier und Kernargumentation der Atheisten: Leichtgläubigkeit des Kindes + Manipulation durch Eltern + Manipulation durch Schule + Manipulation durch Religionsvertreter = unauflösliche Glaubenssätze.

Dagegen spricht:

Zum einen gibt nur wenige, die von "Leichtgläubigkeit" als angeborene Eigenschaft überhaupt sprechen. Wenn dann findet eine Diskussion dazu über den Begriff der "Naivität" und des (Ur-)"Vertrauens" ("Ist uns Vertrauen in die Wiege gelegt?") statt und es wird nicht als angeborene Eigenschaft klassifiziert sondern als ein Prozess in der Entwicklung.

Zum anderen sind kontexualisierte charakterliche Adaptionen, also Werte, Routinen und Glaubenssätze zwar auch stabil, aber bei weiten nicht so stabil wie die dekontexualisierten "Traits" (Motive, Bedürfnisse). Im Zuge der Entwicklung der Urteilskraft des Kindes (Kohlberg, Piaget; wir hatten das schon) verabschieden wir uns sehr wohl von Glaubenssätzen (z.B. dem Osterhasen).

Eines bleibt aber: Ein Grundbedürfnis der Menschen (= Trait, nahezu unveränderlich) ist Zugehörigkeit / Bindung / Sinn. Und wenn das nicht (mehr) in der Religion gefunden wird, dann eben woanders.
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