Zitat:
Zitat von NBer
mit dem uni system der usa kann sich deutschland in keiner weise vergleichen.
das geht bei den stipendien los und endet nicht bei der infrastruktur der unis, wo jede uni ihr eigenes stadion, ihr eigenes schwimmbad usw hat. und das sind nur die nebensportarten neben basketball, football und baseball.
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Da hast du natürlich recht. ABER ich behaupte mal, dass es schon recht einfach wäre erfolgversprechende Anleihen aus dem System zu übernehmen. Nämlich die der offiziellen Wertschätzung. Sportler werden hier doch eher von oben herab betrachtet und nicht als vollwertige Berufsalternative. Die allgemeine Wertschätzung für Sport ist bei uns halt einfach nicht gegeben und das fängt doch in der Grundschule schon an und zieht sich bis in den Berufsalltag.
Meine Chefin ist ja nun u.a. Sportlehrerin. Ohne ihr da jetzt böses Nachsagen zu wollen, ist sie mit ihrer Ausbildung doch gar nicht in der Lage den Kindern gescheit "Sport" näher zu bringen. In unserem Sportunterricht geht es nicht um Sport, sondern um "Bewegungsfelder". Meiner Meinung nach wäre es doch ein guter Schritt im Rahmen einer verlässlichen Ganztagsschule den Kindern die Möglichkeit zu geben, unter wirklich fachkundiger Anleitung (nämlich Menschen mit Trainerschein) in verschiedene Sportarten hineinzuschnuppern. In anderen Ländern ist es dich durchaus üblich, dass Schulen Teams aufstellen und diese sich in Wettkämpfen messen. Bei uns wird darüber diskutiert, ob die Bundesjugendspiele aufgrund von Diskriminierung der Dicken abgeschafft werden müssen? Und dann kommt ein absolut erfolgloser DSV Bundestrainer daher und faselt was von Reform zum Selbstzweck ohne auch nur einen Hauch von Kritik an den entsprechenden Selektions- und Förderungsmöglichkeiten in der Basis zu äußern? Wie kann man denn als Bundestrainer so weit weg von der Basis sein, dass man nicht einmal erkennt, dass es einen Zusammenhang zwischen Ausbildung, Perspektive und Zukunftssicherheit gibt?
Unser System der Sportförderung ist doch völlig antiquirt. Sportfördergruppe der Bundeswehr als SAZ12 ohne feste Garantie der Übernahme in die Berufssoldatenlaufbahn (und selbst das will doch von den Sportlern in der Regel niemand in der heutigen Zeit). Ansonsten Zoll? Mittlerer Diest A6 - Gehalt. Wenn mal als alternative ein Studium mit entsprechender Perspektive machen könnte, ist das nicht gerade erste Wahl. Die Sportförderprogramme der Landesbehörden sind da auch nicht deutlich besser.
Aber der Bundestrainer ist ja auch eher ein politisches Amt. Da muss er halt nach oben hin schön Wetter machen. Es ist ja auch viel einfacher die Schuld für fehlende Leistungen bei faulen Sportler zu suchen, als bei verkrusteten Verbandsstrukturen. Die Geschichte der Deiblers spricht für mich da Bände. Wenn man als amtierender Weltrekordhalter im besten Sportleralter lieber eine Eisdiele betreibt und das als zukunftssicherer betrachtet als seine sportliche Karriere, dann sollte man sich als Verband dann doch einmal hinterfragen.