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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ironman Frankfurt 2017
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Alt 14.07.2017, 09:01   #498
tria ghost
Szenekenner
 
Registriert seit: 03.05.2017
Beiträge: 551
Ein kleiner Bericht von der anderen Seite oder wie es sich anfühlt Volunteer zu sein:

Auch für einen Volunteer (und zu gleich Fotograf) ist der "Längste Tag in Frankfurt" ein besonderer Tag:

5 Uhr aufstehen, schon mal vorsorglich den Bauch voll hauen, Tasche mit allen möglichen Utensilien, Fresalien, Fotosachen und Sonnencreme vollstopfen und ab auf dem Rad zum 7km entfereten Verpflegungspunkt von Eintracht Frankfurt am Heartbreak Hill in Vilbel.

Anscheinen gab es am Vortag noch Probleme mit dem Materialwagen von Ironman, der jedoch zum Glück noch in der Nacht gelöst werden konnte. Neue Crew hatte einen LKW mit Material, den anderen komplett mit Flaschen befüllt - zum Glück ist es aufgefallen, so dass alles vorhanden war.

Der Aufbau beginnt: Kurzes Brefing durch den Teamleiter, Verteilung der Materialien an die einzelnen Posten. Wasseranschluss, Rohre durchpusten und schon fleisig ISO, Wasser und Cola-Mix abfüllen. Als "Postenchef" des Müllbehälters 1 ist mein Aufbau schnell erledigt, man hilft den anderen Posten und spricht sich mit dem DRK ab, dass sein Zelt zu nah in die Strecke bauen will. Gegen 8:30 ist alles ready. Das obligatorische Teamfoto wird gemacht, man scherzt und schiest Fotos.

HR1 kommt mit seinem Wagen durch und feuert uns Helfer an und sagt schon einmal danke, die Zuschauer und Supporter nehmen ihre Plätze ein.

Dann ist es soweit: Das SchrubSchrubSchrub des Fernsehhelikopters kündigt von Weitem schon den ersten Fahrer an. Erfahrungsgemäß rauschen die meistens in der ersten Runde noch an uns vorbei.

Fotos werden gezückt, es wird spekuliert wer wohl erster ist. Kienle? Böcherer? Lange?

Da kommt er mit Speed angerauscht, lässt sich von unseren Anforderungsrufen kaum beirren und fährt voll vorbei.
Nachdem auch weitere Pros durch sind steigt die Anpsannung, wir wissen: jetzt geht die Show für uns erst richtig los!

Ich bekomme das erste mal Gänsehaut, am Tag zuvor habe ich mir das Package Kraichgau&Frankfurt gebucht - mit dem Wissen: Heute noch Volunteer und nächstes Jahr die erste LD deines Lebens!

Es geht los: Die ersten Flaschen fliegen in den Müllbehälter, aber auch auf vorbei auf die Straße. Man rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her, sammelt hier sammelt da, kickt Flaschen von der Fahrbahn, warnt die Fahrer wenn mal etwas auf der Gasse liegt. Kinder wollen Flaschen als Souvenir haben - sie helfen uns selbstlos mit, die noch vollen Powerbarflaschen die weggeworfen werden, zu leeren und zur Spülstation zu bringen, damit diese wieder befüllt werden können (6000 Flaschen als Erstasustattung waren da)
Ich knipse immer wieder Fotos, besonders von den knapp 50 Startern unseres Vereins. Immer von Kopf bis Fuß klebend von den Flaschen und Gelpackungen.

Unser Reinhardt "Beinhard" kommt vorbei - der Jubel ist groß!

Dann eine erste richtige kleine Pause - Zeit zur Selbstverpflegung. Pappige Sandwiches und Wasser steht uns Helfern durch Ironman zur Verfügung. Zum Glück gibts beim Lidl einen Stand der Feuerwehr mit Bratwürstchen.

Flaschen werden geleert, was da alles so rauskommt....(auch die leeren Nicht-Powerbar Flaschen müssen geleert werden wegen dem Gewicht, bevor Sie im Container landen).
Flüssigkeiten in Grün, Blau, Rot - alles ist dabei. Eine Flüssigkeit hat das Aussehen und die Konsistenz von Birchermüsli mit Joghurt - eine andere ist zäh und dickflüssig wie Honig - will nicht aus der Falsche - weg damit.
Klebrige Riegelstücke von der Fahrbahn entfernen.

Man unterhält sich über die nächsten Starts untereinander, überredet einen Vereinskollegen sich auch im nächsten Jahr zur ersten LD zu melden.
Bei dem ein oder anderen Athleten denkt man sich: "Wen das der mit seinem dicken Ranzen packt, dann schaffst du das auch locker"

Es sind noch nicht alle mit der ersten Runde durch, da kommt auch schon wieder der Heli - die Pros kommen und greifen mit einem Daumen hoch doch mal zur Flasche - vor allem Wasser zur Kühlung ist gefragt.

Die ersten Stürze und Anhalter am Stand. DRK hat mit Sonnencreme und Vaseline jetzt öfters zu tun. Auch unser Bikeservice hilft wo er kann.

Irgendwann gegen 2 Uhr holen wir die Flaschen vorerst nicht mehr aus dem Behälter, die Flaschen sollten nun für alle reichen. Die letzten Athleten werden mit Applaus richtung T2 verabschiedet und der Abbau beginnt.

Noch einmal alle Flaschen leeren, teils an Zuschauer und Kinder verteilen, der Rest wandert in den Container!

Abbau, der bis ca. 17.00 Uhr dauert, ein paar unserer Helfer verabschieden sich Richtung Mainufer um noch zu Supporten und dort weitere Bilder zu knipsen.

Ich fahre mit Sonnenbrand (trotz LSF50) an der rechten Seite nach Hause.

Eine kräftige Dusche, Liveübertragung schauen und dann Bilder sortieren und hochladen (knapp 1100 Stück). Dabei bekomme ich erneut Gänsehaut und freue mich darauf im nächsten Jahr selbst auf der anderen Seite zu sein.

Ungefähr 5 Liter getrunken, 15km hin und her gelaufen - so meine Bilanz.
Gegen 23 Uhr falle auch ich erschöpft ins Bett.

Wir sehen uns (hoffentlich) in 2018 auf der Strecke!!!

Geändert von tria ghost (14.07.2017 um 09:06 Uhr).
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