Ciao a tutti,
jetzt ist die erste Hälfte des Jahres bereits um und ich wollte mal von meinen bisherigen Wettkämpfen berichten und den vielen Lehrstunden die sie enthielten.
Über mein Highlight im ersten Halbjahr, den Grandfondo Nove Colli, hatte ich ja bereits berichtet.
Der nächste Wettkampf hat mich wieder Einiges gelehrt. Die OD in Bardolino wird wohl als mein bisher enttäuschendster Wettkampf in die Analen eingehen. Trotz des Gedankens in der Vorbereitung die Mäntel und Schläuche zu wechseln, habe ich dies nicht getan. Mit dem Resultat, dass ich mein Radel bereits "entlüftet" in der Wechselzone vorfand, dies aber erst beim Aufsitzen bemerkte. Somit erster Wechsel des Schlauches direkt nach der Wechselzone! Der alte Schlauch war wohl zu porös geworden und konnte in der Sonne stehend den Druck nicht mehr halten. "Neuer" Schlauch aus der Satteltasche rein, aufpumpen und weiter. Nach circa 5km vermittelte mir ein äußerst schwammiges Gefühl auf dem Hinterrad, das auch der neue Schlauch keine Puste mehr hatte. Zum Glück hatte ich vom GF Nove Colli noch einen zweiten Ersatzschlauch in die Satteltasche gequetscht. Der dritte Schlauch hielt dann bis Kilometer 9 von 40! Hatte der zweite Schlauch noch eine sichtbare Beschädigung, handelte es sich beim dritten Schlauch wohl um ein defektes Ventil, denn mehr als circa 2 Bar (wie ich dann später zu Hause herausfand) hielt das Ventil nicht mehr. Leider unfahrbar ... Aufgabe (DNF). Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich Schläuche (inklusive der in der Satteltasche) und Mäntel schon längst hätte wechseln müssen
Der zweite Wettkampf OD fand in Sasso Marconi (in den Bergen von Bologna) statt. Eine Wettkampf-Premiere, der austragende Verein hat sich wirklich viel Mühe gegeben und es war ein toller Wettkampf. Nur der Weg vom See zur Wechselzone hätte besser geplant werden können, denn wir mussten uns circa 400m auf nur mit einem dünnen Fleeceteppich bedecktem groben Schotter unseren Weg zur Wechselzone bahnen. Ein darauf schmerzender rechter Fuß und die schwüle Hitze von circa 35°C konntem meinem Spaß am Wettkampf aber nicht schmälern.
Das triathletische Highlight des ersten Halbjahres (auch wenn es bereits Anfang Juli ist) war die italienische Meisterschaft OD am Lago di Iseo (
link), gleichzeitig auch mein erster No-Draft-Wettkampf. Ein wirklich sehr gut organisierter Wettkampf in einer tollen Umgebung. Schwimmen im sauberen See, Radstrecke mit anständigen Steigungen (800m total mit bis 15% steilen Anstiegen) und einer drei Runden Laufstrecke entlang des Sees und durch die Ortschaft direkt am See. Der Wettkampf hat mir wirklich viel Spaß gemacht, mir aber auch meine Grenzen bzw. meine fehlende Erfahrung aufgezeigt.
Das Schwimmen klappte prima, trotz leichten Wellen und seitlicher Strömung einen geraden und vor allem direkten Kurs geschafft, dazu in für mich guten 26min
Der Wechsel auf das Rad kostete mich einige Minuten, da mein Sattel höher war als die Haltestange (mein Rad hing eigentlich nicht auf der Stange, da beide Räder den Boden berührten). Leider waren meine beiden Nachbarn noch im Wasser und ich musste beide benachbarten Räder verschieben, um mein Rad seitlich geneigt unter der Haltestange durch zu manövrieren. Auf Grund meiner wahnsinns-Geschwindigkeit beim Schwimmen, sind meine Nachbarn eigentlich immer schon weg wenn ich ankomme

, deswegen hatte ich mir bei der Vorbereitung auch keine allzu großen Gedanken gemacht ...
Ab auf die Radstrecke, der erste Teil war leicht hügelig und ich habe die ersten 18km deutlich unter 30min hinter mich gebracht und war richtig in Euphorie. Leider habe ich auf Grund eben dieser Euphorie vergessen mich zu verpflegen. Den ersten größeren Anstieg habe ich noch ohne Probleme gemeistert, immer noch ziemlich euphorisch, aber die folgenden steileren Anstiege haben mich ziemlich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt! Also schnell verpflegen (auch wenn es eigentlich schon längst zu spät war). Aber Murphy wäre nicht Murphy wenn er nicht mehrfach zuschlägt: das Gel wurde Opfer einer Unachtsamkeit und wartet bis heute irgendwo im Straßengraben auf seine Nutzung und der Energieriegel brach natürlich in zwei ungleiche Teile, wobei das Größere Teil zur Futterunterstützung der heimischen Kleintierwelt "geopfert" wurde ... Nix mit zu später Verpflegung!
Über den Lauf bei circa 37°C und am Hungerast nagend reden wir erst gar nicht mehr
Resüme: ich war glücklich den Wettkampf trotzdem beendet zu haben und was wirklich Wichtiges gelernt zu haben. Das wird mir hoffentlich alles helfen bei meiner ersten MD Ende Oktober, damit ich eben diese Fehler nicht mehr mache.
Saluti
Cube