Zuerst möchte ich gerne mein Beileid ausdrücken.
Todesfälle, zumal aus dem eigenen Bekanntenkreis, eignen sich nicht besonders gut als Beispiele in einer sachlichen Debatte. Ich würde den Fall also gerne allgemein betrachten.
Dieses Zitat:
"Ist A. nun wirklich bei dir in deinem Haus, Herr? Ich...weiß...es...nicht... Aber glauben möchte ich es."
Dieser Pfarrer ist ein Suchender nach Gott.
suggeriert, als wäre der Pfarrer unsicher, ob es dieses „Haus“ tatsächlich gibt, aber das ist nicht wahr. Würde er Zweifel daran äußern, könnte er sich einen neuen Job suchen.
Christen sind an das apostolische Glaubensbekenntnis gebunden – ansonsten landet man direkt in der Hölle. Es lautet wie folgt (entscheidend ist der letzte Satz):
Ich glaube
- an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
- und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
- geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
- hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,
- aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
- von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
- Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
- Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Wie Du sehen kannst, macht er der Gemeinde etwas vor, wenn er behauptet, er würde nicht an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben glauben.
Vermutlich hat der Pfarrer einfach die Erfahrung gemacht, dass der Schmarrn vom himmlischen Paradies von erwachsenen Zuhörern nicht mehr ernst genommen wird, aber ganz kann er das Thema nicht ausklammern, das ist Vorschrift. Also verschleiert er seinen Standpunkt. Er weiß es nicht, aber er glaubt es gerne, quasi eine Glaubensgewissheit, also eine Gewissheit im Glauben, folglich eine Wahrheit in Gott.