Zitat:
Zitat von Jörn
Ich glaube nicht, dass die Bedeutung des heutigen Tages in den rechtlichen Feinheiten begründet liegt, die Du beschreibst. Auch in den Bundestags-Reden kamen diese nicht vor.
Es geht darum, dass die Diskiminierung, also das Auf-Abstand-Halten, heute offiziell abgeschafft wurde, mit Brief und Siegel.
Darin liegt auch die Symbolkraft des Wortes „Ehe“. Es geht nur zweitrangig ums Heiraten. Erstrangig geht es um den gesellschaftlichen Stellenwert, den dieses Wort hat, und den eine „eingetragene Partnerschaft“ eben nicht hatte.
Deswegen war der katholische Flügel der CDU/CSU auch zu den allergrößten Zugeständnissen bereit (sogar die volle Adoption, obwohl es früher immer hieß: Denkt doch mal an die armen Kinder!), wenn es nur nicht „Ehe“ heißt: Macht, was Ihr wollt, aber nennt es nicht „Ehe“! Dahinter steckt die Idee, zur Not die rechtliche Gleichstellung akzeptieren zu müssen, aber nicht die menschliche. Aber eben diese menschliche Gleichstellung war das Ziel der Homosexuellen.
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Ich habe heute auch in Radio gehört, dass ich irgendein Kirchenvertreter meinte, vor Gott in der katholische Kirche gilt nur die Ehe zwischen Mann und Frau.
Ich hätte ihn gerne zugerufen, dass vorm Staat ( und nur das zählt wirklich) die Eheschließung in Kirche überhaupt keine Bedeutung hat.
Du kannst 10 mal in der Kirche heiraten, den Staat interessiert nur die Vertragsschließung vorm Gesetz, sonst nichts.
Natürlich ging es hier um Diskriminierung und es freut mich wirklich von Herzen, dass diese Diskriminierung ein Ende hat.
Ich wünsche mir aber, dass die Diskriminierungen aller anderen Familienformen auch beendet werden.
Wenn ich im eheähnlichen Verhältnis lebe, werde ich bei jeder Gelegenheit zur Kasse gebeten, aber steuerlich und im Erbrecht diskriminiert.