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Zitat von waden
Ich halte für möglich, dass ein Gespräch mit jemandem, der Zuversicht fördert, gesundheitlich hilfreich sein kann. Der Placeboeffekt funktioniert nachgewiesenermaßen auch bei schulmedizinisch tätigen Ärzten.
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Das ist nicht nur eine plausible Annahme Deinerseits, sondern mittlerweile gut belegt: Die Zuwendung des Arztes, oder allgemein die vertrauensvolle interpersonale Beziehung zwischen Arzt und Patient, hat einen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Kann sich der Arzt nicht selbst drum kümmern, ist auch ein "Zuwendungsstellvertreter" (Pflegepersonal, Krankenhauspsychologe, Pfarrer, etc.) hilfreich, bedienen sie doch recht simpel den Zusammenhang von psychischer und physischer Gesundheit.
Ein Pfarrer mit einem offenen Ohr für Sorgen und Nöte eines Kranken ist also mindestens subjektiv, oft auch objektiv für einen Kranken ein Hilfe, ohne dass er dabei medizinisch im engeren Sinne tätig wird. Und nicht jeder Pfarrer nutzt diese Situation, um seine "Scharlatanerie" auszuleben, oder zu "indoktrinieren", sondern weil er es aus einem rein fürsorglichen Motiv heraus tut. Er würde es dann ggf. wahrscheinlich auch ohne seine Rolle tun, das ist aber im konkreten Fall unerheblich, denn er ist nun mal Pfarrer und er ist nun mal vor Ort und tut es.