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Zitat von NBer
... die itu interessiert die dtu norm kein bischen, also kann die norm kein grundsätzliches ausschlußkriterium sein. wie schon oben gesagt ist die norm eher ein werkzeug für einen größeren handlungsspielraum in nominierungsfragen.
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Ja, die ITU interessiert die DTU-Norm nicht, aber das hilft ja den deutschen Elite-Athleten nicht, denn ohne DTU- Nominierung kommt man auf keine internationale Startliste und die DTU-Norm war in den ersten beiden Quartalen das alles entscheidende Kriterium, um vom Verband nominiert und auf irgendeine EC- oder WC-Startliste zu kommen.
Bei der Erstellung der Normzeiten hatte man sich übrigens auch an den Ergebnislisten der Vorjahre orientiert, in denen schnelle hydrophobe Schwimmbadehosen nach FINA-Reglement erlaubt waren, die dann plötzlich für 2017 von der DTU aber verboten wurden, so dass sämtliche Beckenzeiten in diesem Jahr bei den Athleten rund 10s langsamer waren als in früheren Jahren. Hinzu kam extremer Wind und kühle Witterung beim 5000m-Lauf, der dann nochmal dazu führte dass viele Athleten beim Laufen deutlich langsamer unterwegs waren als normal.
Ich war am WE in Kraichgau und ich kann dir sagen, es ist unglaublich, was zur Zeit bei Athleten und Betreuern für eine miese Stimmung herrscht.
Viel zu spät hat man jetzt auch bei der DTU erkannt, was mit dem neuen Konzept für ein Dilemma in der deutschen Elite-ITU-Triathlonszene angerichtet worden ist und hat eine sog. "
Fortschreibung Nominierungskriterien" nachgeschoben, derzufolge man sich als Deutscher auch über Top-Plazierungen der Triathlon-Bundesliga noch für internationale Starts qualifizieren kann. Da es in der Bundesliga aber nur Sprintdistanzen gibt, während es in der Weltspitze eher doppelt so lange olympische Distanzen gibt und Kraichgau mit seiner flachen Rollerstrecke auf dem Bikekurs darüberhinaus eine international unüblliche Streckencharakteristik hat, da bei Europacups und Weltcups technisch anspruchsvolle eckige und bergige Stadtkurse seit Jahren dominieren, produziert man auch mit diesen nachgeschobenen "Nominierungskriterien" neue Verwerfungen.
Beim Potsdamer Leistungstest wird das Radfahren als mittlerweile wichtigste Disziplin im modernen Triathlon überhaupt nicht abgeprüft und bei der Ergänzung des Konzepts wird ein Wettkampf als Selektionskriterium herangezogen, bei dem es wegen fehlender Höhenmeter und fehlender enger Kurven kaum aufs Radfahren ankommt: es ist nicht schwer, vorherzusehen, welche Art von Athleten durch derartige Kriterienvorgabe selektiert wird und wie diese Athleten dann auf Rad-Kursen wie in Leeds oder Cagliari aussehen...