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Zitat von captainbeefheart
Es ging um den Aspekt, ob die Argumentation "es gibt empirische Beweise, dass, was in der Bibel über Seins-Themen steht (überwiegend / vollständig) falsch ist", zu dem Schluss führt, dass damit auch (alle) die meisten normativen Aussagen der Bibel ebenfalls falsch oder irrelevant sind. Und dem ist nicht so.
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Die Bibel stellt aber die Gebote (das Sollen) nicht unabhängig dar. Sondern die Gebote werden begründet (und verbunden) mit bestimmten Behauptungen (dem Sein). Beispielsweise wird behauptet, wir sollen an Gott glauben,
weil Gott existiert. Das Wort "weil" stellt die Verbindung her, also sind Glaube (Sollen) und seine Existenz (Sein) verknüpft.
Man kann also keineswegs argumentieren, dass
im Fall der Bibel die Gebote weiterhin gültig sein könnten, auch wenn die Tatsachenbehauptungen falsch wären. Durch die Verknüpfung stehen und fallen beide zusammen.
Lediglich wenn man es als von der Bibel abgehobenes logisches Konstrukt betrachtet, und diese Verknüpfung ignoriert, lassen sich Tatsachen von den Geboten trennen. Nur dann könnte man notfalls sagen, der Glaube an Gott wäre auch ohne seine Existenz sinnvoll. Aber die Bibel und die Menschen sind real und kein Konstrukt. Es besteht eine Verknüpfung von Geboten und Tatsachenbehauptungen. Diese Verknüpfung ist ein Teil des Konstrukts, und man kann nicht so tun, als gäbe es keine Verknüpfung.