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Angenommen, Du möchtest folgende Rechenaufgabe lösen:
1234 x 5678 = ?
Um sie zu lösen, verwendest du das Verfahren der schriftlichen Multiplikation, wie man es in der Grundschule lernt. Dabei wird die Rechnung in viele Teilschritte zerlegt. Ziffer für Ziffer arbeitet man sich vor. Zuletzt addiert man alle Teilergebnisse nach einem bestimmten Schema.
Erfordert diese Rechnung viel Intelligenz? Nur sehr wenig, selbst kleine Kinder lernen sie mühelos. Intelligent ist jedoch das Verfahren, welches über viele einfache Teilschritte zum Ziel führt. Oder anders gesagt: Der Mensch, der sich das Verfahren ausgedacht hat, beweist damit seine Intelligenz.
Angenommen, ein Computer findet nun selbständig ein alternatives Verfahren. Wir wissen nicht, welches Verfahren er anwendet, denn der Computer steht auf dem Mars und sendet uns lediglich das Ergebnis der Rechnung. Wir wissen nichts über seine Software, aber es kommt stets das richtige Ergebnis heraus, ganz gleich wie groß die Zahlen sind, die wir ihm schicken. Würden wir auch dieses Verfahren als intelligent bezeichnen müssen, bzw. den Computer, der es hervorgebracht hat? Ich meine ja.
Jetzt besuchen wir den Computer auf dem Mars und betrachten seine Software. Es zeigt sich, dass alle Teilschritte, die er für seine Berechnung verwendet, unglaublich simpel sind. Ändert das etwas an unserem Urteil? Ich meine nein. Denn wir müssen den Prozess als Ganzes beurteilen, und nicht seine Teilschritte.
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