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Alt 17.05.2017, 13:50   #1397
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen
Die Konvention ist gut gemeint, weil in vielen Ländern der Welt Behinderte ausgegrenzt, versteckt oder getötet werden. In den meisten Ländern leiden diese Personen unendliche Qualen und selbst leichte Behinderungen führen dazu, dass man keine beruflichen Perspektiven hat.
3. In Deutschland war man aber einen Schritt weiter: Man hat Behinderte nicht nur als gleichwertige Menschen definiert (Grundgesetz), sondern man versucht durch viele Maßnahmen das Leid etwas aufzuwiegen durch gewisse Privilegien. Bestes Beispiel der Behindertenparkplatz. Bei den Schulen gab es also Sonderschulen oder schöner gesagt Förderschulen mit speziellem Schwerpunkt für Sehbehinderte, Gehörlose usw. - da behindert ja nicht gleich behindert ist. Außerdem sind die Klassen deutlich kleiner, statt 25-32 Kinder findet man oft nur 12 Kinder und statt einem Lehrer direkt zwei! Außerdem sind diese Lehrer besonders gut ausgebildet und verdienen entsprechend mehr. Auch sind die Schulen viel besser ausgestattet mit speziellen Einrichtungen aber auch mit besseren normalen Unterrichtsmaterialien.
...
Was mit Inklusion gemeint ist, soll tatsächlich weiter gehen, als was Deutschland aktuell macht (was am wenigsten mit "Privilegien" zu tun hat). Bei allem Löblichen des Sonder/Förderschulsystems bleibt die Tatsache, daß Behinderte dadurch nicht Teil der "normalen" Gesellschaft sind, sondern von klein auf ausgegrenzt werden. Diese tolle Förderung in den Sonderschulen hat seine Kehrseiten: sie erfolgt meist weit vom Wohnort, durch die langen Fahrten bleibt praktisch keine Zeit für gesellschaftliche Integration ins Wohnumfeld, die Behinderten bekommen keine Erfahrung, wie man in der "normalen Welt" außerhalb des geschützten Rahmens zurechtkommt. Die Karriere geht weiter in der getrennten Behindertenwerkstatt. Alles besser, als in Ländern, wo nichts getan wird, aber alles viel schlechter, als wie es sein könnte und sollte.

Inklusion kann aber auch anders laufen, als in NRW. BaWü ist auch kein Musterland, aber es gibt jede Menge erfolgreicher Ansätze, gerade bei uns im Rhein-Neckar-Raum. Man kann die Sonderschul-Förderung wunderbar in die Regelschulen hineintragen, und alle Kinder profitieren davon. Es kostet aber Geld, und vor allem Überwindung von verknöcherten Überzeugungen, daß das aktuelle System das Beste aller Welten ist.

Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen
..erklär mir mal, warum ich die Inklusion in der NRW-Version gut finden soll.
Die sog. Inklusion in NRW soll niemand gut finden. Die Inklusion als grundlegendes Gesellschaftsprinzip, richtig durchgeführt und im Alltag gelebt wird hoffentlich bald mindestens so selbstverständlich wie die Homo-Ehe.
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