Zitat:
Zitat von Trimichi
Weil nicht alle in Wissenschafts- und Erkenntnistheorie bewandert sind, so kann man sich der mühseligen Diskussion entziehen und sich mit der Bibel behelfen. Ich bleibe dabei, es stehen viele gute Worte in der heiligen Schrift. Alternativ kann man jahrelang Astrophysik studieren, um schließlich konstaniert zu konstatieren, dass man es nicht verstehen kann.
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Es ist doch nichts dabei, wenn man als vernünftiger Mensch sagt: "Ich weiß es nicht". Es gibt doch kein Gesetz, keinen Zwang und keine Notwendigkeit, überall dort, wo man etwas nicht weiß oder nicht wissen kann, zur Bibel oder anderen Mythen zu greifen.
Popper sagt, dass eine wissenschaftliche Aussage nur solange gilt, bis sie widerlegt wurde. Demzufolge ist alles Wissen immer nur vorläufig und kann sich als falsch erweisen. Dieser Einwand ist korrekt und berechtigt.
Was bedeutet das jedoch in der Praxis? Die Frage, ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist, wurde durch die Wissenschaft entschieden. Laut Popper ist diese Erkenntnis jedoch nur vorläufig und könnte irgendwann widerlegt werden. Die Kugelform der Erde ist jedoch bereits von so vielen Seiten her abgesichert, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Widerlegung praktisch Null ist. Es gibt also ein Fundament an Erkenntnissen, dessen wir uns heute bereits sehr sicher sein können. Ein Rückgriff auf okkulte Erklärungen wäre zweifellos ein Rückschritt.