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Zitat von keko#
Im Umkehrschluß darf es überhaupt keinen privaten Rückzugsraum mehr geben, weil der Auslöser für irgendwas Schlimmes sein könnte?
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Wo gibt es einen privaten Rückzugsraum für die These, dass die Umsatzsteuer nicht mehr als 12 Prozent betragen sollte?
Jeder kann dazu seine eigene Meinung haben; dennoch steht es allen anderen frei, sich ebenfalls dazu zu äußern.
Wem solche Äußerungen absolut unerträglich sind, der kann an diesen Debatten nicht teilnehmen und könnte vielleicht in einer einsamen Hütte im Wald leben, wo er andere Menschen nicht ertragen muss. Falls er jedoch elektrischen Strom und Kabelfernsehen bevorzugt, muss er sich wohl mit der Existenz anderer Menschen und derer Meinungen arrangieren.
Ist die Gleichstellung von Frauen eine
staatliche oder
religiöse Angelegenheit? Man kann nicht einerseits
zulassen, dass Gesetze und Normen dazu debattiert werden; und andererseits fordern, dass diese Debatten zu
unterlassen seien, sobald jemand religiös ist.
Unser Staat ist säkular. Dadurch ist klipp und klar entschieden, ob die Gleichstellung der Frauen oder die "Homo-Ehe" eine
religiöse oder eine
weltliche Debatte ist. Es ist eine
weltliche Debatte. Ohne Wenn und Aber. Dadurch sind Überlegungen obsolet, ob die gleichen Themen vielleicht in einem religiösen Kontext anderes behandelt werden könnten. Denn es gibt nur den weltlichen Kontext.
Der Schutz der Religion durch den Staat (oder einem religiösen Rückzugsraum) meint etwas ganz anderes. Es meint den Schutz
religiöser Inhalte, die mit weltlichen Inhalten nicht konkurrieren. Etwa Fragen rund um den "Heiligen Geist"; aber nicht Fragen um die Gleichstellung der Frauen.