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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Artikel: Wie viel Doping verträgt der Triathlon?
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Alt 11.09.2008, 09:58   #71
dickermichel
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.08.2007
Beiträge: 2.034
Sitze hier gerade in der Toskana und bin ein wenig überrascht über den Artikel und die Diskussion.
Ich habe 2004 anläßlich Nina Krafts Einsatz von Dopingmitteln geschrieben, daß der Triathlon mit diesem und den anderen Fällen (Zäck etc.) nunmehr dem gleichen Generalverdacht des Dopings unterliegt, wie alle anderen Sportarten auch.
Kurz: Der Sport ist auf dem Weg, erwachsen zu werden (leider mit allen negativen Begleiterscheinungen), nicht mehr und nicht weniger.
Warum immer noch so viele Triathleten der Meinung sind, daß in "IHRER" Sportart nicht gedopt würde, ist mir schleierhaft und evtl. nur mit der sektenähnlichen und sich selbst glorifizierenden Haltung als "gaaaanz harter Sportler" (denn wir können auch Ironman!) zu erklären.

Ich sage es seit Jahren: Im Triathlon wird auf allen Ebenen gedopt - und das muß man erst einmal so wahrnehmen und als Basis des Handelns akzeptieren.
Und dann kommt der nächste und entscheidende Schritt:
Etwas dagegen tun.

Aber das Hauptproblem in "unserem" Sport ist doch, daß von Funktionärsebene bis zum Sportler der Phantasie nachgeträumt wird, daß der Sport sauber sei - mit der verherrenden Logik, daß man deshalb auch keine Kontrollmechanismen bräuchte.

Mich persönlich kotzt es an, daß ich diese Haltung habe, die quasi alle 1.999 Starter bei einer LD zu Dopern macht, aber mein Vertrauen in die Menschheit ist da bei Triathleten nicht größer als bei dem Rest.
Und ähnlich wie bei Drullse ist für mich schon das Lutschen ein Problem, IMO eine Vorform des Dopings (wer sich an mein Geschreibsel erinnert, weiß vielleicht noch, daß ich sogar mit dem Wasserschattenschwimmen ein Problem habe, denn für mich heißt Triathlon, alles alleine machen).

Weils jetzt Frühstück gibt, hier die Kurzform:
Nein, ich glaube überhaupt nicht, daß weitere Dopingfälle dem Triathlonsposrt schaden, denn "da draußen" glaubt ohnehin keiner mehr, daß der Sport als einziger sauber sei.

Ja, ich glaube, daß Doping im Triathlon sowohl von Profis als auch Amateuren betrieben wird.

Und daher gibt es für mich nur eine Möglichkeit:
Das endlich anzuerkennen und massiv dagegen vorzugehen - egal, ob man damit einen unendlichen und nie zu gewinnenden Kampf mit dem "Bösen" initiiert. Das gehört nun mal dazu, denn besiegen wird man das nie können, dafür sind die Protagonisten mal nix anderes als nur Menschen (lese hier gerade ein tolles Buch von einer tollen Historikerin, Barbara Tuchmann, über "Die Torheit der Regierenden", das aufzeigt, daß die Menschen seit Tausenden von Jahren nicht in der Lage sind, so etwas wie politische Intelligenz zu entwickeln).

Mahlzeit: Michel
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