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Ich teile die Position von Muntila, es gibt einen großen Unterschied zwischen selbstbestimmter Nacktheit und dem "Sex sells" der (Werbe)Industrie. Warum sollte sich eine Frau (oder ein Mann) nicht so ausdrücken wie sie (er) es will? Das ist auch kein Widerspruch zum Feminismus oder der Gleichberechtigung. Emma Watson hat das gut formuliert: "Was hat Feminismus mit meinen Titten zu tun?"
In der Werbung geht es aber nicht um selbstbestimmte Entscheidungen. Es geht um die Bedienung von ziemlich simplen Rollenklischees, die aus früheren Jahrzehnten stammen und mit der Alltagspraxis von heute nur noch teilweise übereinstimmen. Hier werden Bilder zementiert, die längst passe sein sollten.
Zu den Quoten. Verpflichtende Quoten sind immer eine ziemlich "dumme" Lösung, sie sind letztlich ein "Haarschneideautomat", der stupide alles gleich schneidet, wo im Zweifel individuelle Lösungen angebracht wären. Aber warum haben wir diese "dumme" Quotenlösung? Weil wir für eine "kluge" über Jahrzehnte offenbar nicht in der Lage sind. Equal pay ist bei uns noch immer nicht umgesetzt, die Unterschiede sind etwa 20 (!!) Prozent. Und bei der Besetzung von Führungspositionen schaut das Gefälle noch grausiger aus. Solange es uns nicht gelingt "klug" zu handeln, muss uns eine "dumme" Quote den Weg weisen.
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