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Zitat von captainbeefheart
Eine Kernaussage des Buches ist, dass die Partei über deren führende Köpfe recht fragmentiert ist. Heißt konkret: Es gibt Gruppen, deren inhaltliche Programmatik über einzelne Personen und deren Meinung kommt und eben nicht über das "offizielle" AfD-Programm. Und, dass sich die Positionen entlang dieser Personen (Höcke, Storch, Petry, Gauland etc.) noch sehr stark unterscheiden, teilweise sogar widersprechen (was wir ja als Machtkämpfe in dieser Partei ja auch mittlerweile mitbekommen). Das ist für eine junge Partei nicht ungewöhnlich, der Spread ist aber schon sehr groß.
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Ich denke, die unterschiedlichen Strömungen in der AFD hängen nicht allein damit zusammen, dass es eine junge Partei ist. In meinen Augen handelt es sich bei der AFD um eine typische reaktionäre und nationalistische
Sammlungsbewegung. Eine solche vereinigt immer Gruppen mit unterschiedlichen Interessen (z.B. Eurogegner, Nationale, Staatskritiker, Pegida, Klimawawandelleugner, Zuwanderungsgegner, Islamphobiker usf.). Erst das garantiert beträchtliche Wahlerstimmen von Nichtwählern und unzufriedenen Wählern anderer Parteien sowie eine Unterstützung von Fraktionen des Großkapitals und einigen Medien (siehe die Sammlungsbewegung unter D. Trump) . Man würde die AFD gewaltig unterschätzen und mit einer falschen Strategie antworten, spekulierte man darauf, dass sie wegen interner Widersprüche wieder verschwindet oder schrumpft. Ihre Chancen, an die Macht zu kommen, fussen nur auf einer Sammlungsbewegung, d.h. der Vereinigung von Gruppen unterschiedlicher Interessen.