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Zitat von qbz
Es entstehen marktbeherrschende Monopole, die ihre Investitionen nach der Maximierung des Profites und der Dividende ausrichten und nicht nachhaltig nach den Erfordernissen der Infrastruktur. Der Staat macht sich erpressbar und es läuft nach dem Prinzip: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. (typisches Beispiel: Entsorgung der Atomkraftwerke.).
Wenn ich z.B. die SBB (Bahn in der Schweiz) mit der DB vergleiche, die teilprivatisiert ist und die man versucht hat, an die Böse zu bringen, wünschte ich mir in DE eine SBB!
Wieviele Gemeinde in DE würden heute die ÖPP-Verträge wieder rückgängig machen, wenn sie könnten?
Für mich gehören Bereiche der Daseinsvorsorge und der Infrastruktur einfach in staatliche, demokratisch kontrollierte Hand, in gemeinnützige Unternehmen oder Genossenschaften.
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Zu springst ein wenig zu kurz, qbz :-)
Erstens: Worin genau besteht der strukturelle Unterschied zwischen einem staatlichen und einem privaten Monopol?
Zweitens: "Profit" und "Investitionen in Infrastruktur" sind zwar teilweise konkurrierende, aber keineswegs sich ausschließende Ziele. BMW beispielsweise ist seit Jahrzehnten das Unternehmen mit dem zweithöchsten Profit UND GLEICHZEITIG das unter den Top 3 bei der Investitionshöhe in der Branche.
Drittens: Die unwidersprochenen Effizienzvorteile privater Unternehmen gegenüber staatlichen Behörden allein generieren schon einen ordentlichen Gewinn.
Viertens: Die Herausforderungen bei der Infrastrukturbereitstellung in der (flächenmäßig kleinen) Schweiz mit denen vom (deutlich größeren) Deutschland zu vergleichen ist absolut windschief. Gleichzeitig ist der volkswirtschaftliche Vermögensstock, zu der u.a. die Infrastruktur gezählt wird, in der Schweiz durch zwei fehlende Weltkriege deutlich höher. Salopp formuliert: Mit vollen Hosen ist gut stinken! Ich vermute, Liechtenstein hat eine noch bessere Infrastruktur :-)