Zitat:
Zitat von longtrousers
Weil normal gilt Einnahmen - Abschreibungen (Kosten) = Gewinn. Stimmt doch oder?
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Kosten sind erst mal Ausgaben; aber nicht alle Ausgaben sind Abschreibungen. Wenn ich Schuhe herstelle, muß ich Material dafür einkaufen und Arbeiter bezahlen, Räume mieten, etc.. Die Einnahmen müssen mindestens diese Kosten decken. Ein Gewinn entsteht erst, wenn ich für die Schuhe mehr bekomme, als was ich aufgewendet habe. Dieser Gewinn ist mein Einkommen, was aber nicht gleich der Einnahmen ist, weil der Rest der Einnahmen ja die laufenden Kosten decken muß. Investitionen tätigt man von dem Gewinn - von dem, was eben nach Steuern übrig bleibt.
Ein Privatmann (was ich eigentlich meinte, also bzgl. Lohnsteuer) bekommt für seine Arbeit ein Gehalt - das ist sein Einkommen, Punkt. Er investiert nicht in Material, etc., um etwas herzustellen und zu verkaufen, daher entfällt alles, was er von seinem Einkommen "abschreiben" könnte. Die Erfindung der Abschreibung von Arbeitsweg, Arbeitszimmer, etc. ist meistens Konjunkturprogramm zur Förderung des Konsums, aber für mich nicht nachvollziehbar, da es einfach Selbstverständlichkeiten in der Lebenshaltung sind. Die Abschreibung motiviert nicht zum bedachten Umgang mit diesen Ausgaben, sondern eher zu Verschwendung.
Mein Verständnis ist aber so, daß in beiden Fällen das "Einkommen" versteuert wird.