Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Das Thema hier ist ja "Rechtsruck in der deutschen Bevölkerung"
.... Die Bevölkerung ... scheint immer weiter nach rechts zu rücken
....Anscheinend geschieht dies ja in ganz Deutschland
Wo liegen die Gründe?
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Ich ergänze noch die Frage: Warum ist es überhaupt ein Problem?
In den 35 Jahren, die ich in diesem Land gelebt habe, konnte ich lange Zeit beobachten, wie die Bevölkerungsmehrheit zwischen links und rechts pendelt; wenn Schmidt an der Regierung war, wählten die Menschen zunehmend CDU in den Ländern; unter Kohl verschob sich der Bundesrat zunehmend Richtung SPD, unter Schröder wieder zurück. Es ist in meinen Augen eine normale Ausgleichsbewegung in der Demokratie, daß die Mehrheiten hin- und her wechseln, und so ein zu starkes Abdriften auf eine Seite begrenzen.
Erst als unter Merkel (fast) alle Parteien gemeinsam nach links "abbogen", und diesen Kurs auch noch im Sinne einer Gesinnungsethik für "alternativlos" erklärten, wurde es zum Problem erklärt, daß zunehmend viele auf diesem Weg nicht folgen wollen. Und da unter den Etablierten kaum jemand die Bedürfnisse der konservativen berücksichtigt, darf man sich nicht wundern, wenn die AfD die Lücke besetzt; daß dabei auch extreme Positionen zur Geltung kommen, ist die unschöne Nebenwirkung. Und je mehr man auf denen, die "nach rechts rücken" rumhackt, und sie für dumm, reaktionär, rechtsextrem erklärt, umso mehr werden sich von den "etablierten" Parteien abwenden - niemand folgt Politikern, die nur Verachtung und Schimpf für ihre Wähler übrig haben.
Das ist meine Erklärung für Gründe; die Flüchtlingsthematik ist nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, allerdings bestens geeignet, um die Emotionen hochzupeitschen.