Zitat:
Zitat von Jörn
Ich verstehe nicht, warum eine Predigt, die gegen Frauenrechte wettert, und die wir heute lächerlich finden würden, im Jahr 1682 eine göttliche Wahrheit gewesen sein soll. Die Frauen haben sich ja nicht wesentlich geändert, oder doch?
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Es erscheint mir, in der Einordnung einer Predigt unterliegen wir unterschiedlichen Auffassungen. Warum sollte eine Predigt ausschließlich bzw. überhaupt göttliche Wahrheit sein? Thomas von Aquin irrte, Luther irrte, alle Menschen tun dies.
Sieht man die Bibel als Leuchtturm und beleuchtet diese - sinnbildlich für den Zeitenwandel - mit Kerze, Fackel, Leuchtfeuer, Glühbirne oder Xenon-Lampe, so ergeben sich stets unterschiedliche Blickwinkel, Facetten, Licht- und Schattenseiten.
Bedform-Strohm stellt zurecht die entscheidende Frage: wie sind die Texte entstanden? Ohne den jeweiligen historischen Kontext und aus dem Zusammenhang gerissen macht es wenig Sinn einzelne alttestamentarische Bibelstellen zu kommentieren. In einem ebensolchen historischen Kontext kann man auch die Verschleierung im 7. Jahrhundert in Medina nachvollziehen. Nur hat die Funktion selbiger eben im 21. Jahrhundert ihre Berechtigung und Notwendigkeit verloren.