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Alt 03.01.2017, 10:26   #5172
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.527
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Deinen Ton ("in Deiner allwissenden Art", "typisch für Welterklärer") kann ich nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach hat Dir niemand dafür einen Anlass gegeben. Davon abgesehen ist es ein Merkmal der Religionen, die Welt erklären zu wollen und dabei Anteil an Gottes Allwissenheit für sich zu beanspruchen. Die Wissenschaft hingegen ist sich ihrer gewaltigen Wissenslücken bewusst. Es gäbe keine Forscher, wenn wir bereits alles wüssten.

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Der Zufall ist in der Wissenschaft eine gut bekannte Sache. In der Physik ist er fester Bestandteil der Quantenphysik und gehört damit zu den Grundlagen vieler moderner Technologien, zum Beispiel Laptops und Handys. In der Biologie und der Entwicklung des Lebens taucht er in Form von Mutationen des Erbguts auf, ohne die es die Entwicklung der Arten nicht gäbe. Auf der bewussten Ebene höher entwickelten Lebens, etwa der Primaten, begegnet man ihm in Form der Kreativität.

Der Zufall ist also ein fester und alltäglicher Teil der Wissenschaft. Er ist aber nicht gleichbedeutend mit dem grundsätzlich "Unerklärlichen". Diese Gleichsetzung und Mystifizierung ist naiv, denn sie setzt ohne Begründung voraus, dass Zufälle grundsätzlich keine natürliche Erklärung haben können. Das ist aber falsch.

Dein Beispiel für einen zufälligen, unerklärlichen Vorfall, nämlich das Attentat in Berlin, ist weder zufällig noch unerklärlich. Er steht am Ende einer langen Kette nachvollziehbarer Ursachen. Wir finden sie in der aktuellen politischen Situation, in den religiösen Konflikten, in der Sozialisierung des Täters und so weiter. Wegen dieses Zusammenhanges regt sich unsere Gesellschaft zurecht darüber auf, dass ein solcher Gefährder sich frei bewegen kann. Wäre es reiner Zufall, wer plötzlich zum Mörder wird, wäre es Unsinn, bestimmte Menschen zu überwachen und andere nicht. Es ist aber kein Zufall.

Während der Zufall in der Wissenschaft existiert, tut er es in den Religionen nicht. Es gibt hier keine Zufälle, sondern Vorsehung und Vorbestimmtheit. Das ergibt sich im Christentum bereits aus der Allwissenheit Gottes: Weil Gott jedes zukünftige Ereignis kennt, muss dieses auch feststehen. Könnte ein Ereignis zufällig ganz anders geschehen, als Gott dies annahm, wäre er nicht allwissend.

Wenn Du also auf der Existenz des Zufalls bestehst, spielst Du auf dem Feld der Wissenschaft. Geht es Dir jedoch um den mystischeren Begriff des Unerklärlichen, so hat das weder etwas mit Wissenschaft, noch mit Religion zu tun. Vielleicht wäre hier ein Beispiel für einen unerklärlichen Vorgang hilfreich (außer dem Berliner Attentat). Hast Du noch eines parat?
Denkst du, die Welt ist im Grunde deterministisch? Würde man alle Parameter kennen, gäbe es keine zufälligen Ereignisse mehr?

Falls ja, was denkst du, wie weit unser Wissen fortgeschritten ist, um einen deterministischen Zustand zu erhalten? Wieviel vom absoluten Wissen haben wir bereits?
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