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Alt 14.12.2016, 12:47   #4844
keko#
Szenekenner
 
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.508
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Was ich noch anmerken möchte: Die Religionen verweisen bei ihren Aussagen auf die allerhöchste Autorität. Gott selbst habe ihren Vertretern Dies und Jenes offenbart. Was sie also wissen, wissen sie letztlich von Gott selbst, handeln nach seinem Willen und in seinem Auftrag.

Mit größerer Kelle kann man wohl nicht auftischen. Ich finde es in Ordnung, hier und da etwas auf den Busch zu klopfen und zu fragen, ob das alles so stimmen kann. Es ist nicht meine Schuld oder die der Skeptiker, dass sich dabei Widersprüche und Ungereimtheiten zeigen.

Wer sich auf absolute Autoritäten stützt, hat ein Problem, sobald sich Widersprüche zeigen. Anders ist es in der Wissenschaft: Früher oder später werden wir Fehler in den Theorien von Einstein, Darwin oder Heisenberg finden. Sie werden ergänzt, verbessert oder verworfen, und die Menschen können sich freuen über diesen Fortschritt. Wer sein Wissen jedoch von Gott selbst zu haben glaubt, kommt in Schwierigkeiten, sobald sich Fehler zeigen. Enthält die Bibel beispielsweise eine falsche Aussage, so hat das unvermeidlich Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit der göttlichen Offenbarung insgesamt. Wenn eine Stelle falsch ist, könnten auch weitere Stellen falsch sein.

Das ist nach meiner unmaßgeblichen Meinung ein möglicher Grund für die Tatsache, dass die Kirchen, aber auch Gläubige, rationale Argumente in Glaubensfragen strikt ablehnen. Es führt zu bedauerlichen Stilblüten wie das Dogma, dass Maria nicht nur vor und nach der Geburt ihres Kindes, sondern auch zu jedem Zeitpunkt während der Geburt (!) ein intaktes Jungfernhäutchen gehabt habe. Wohlgemerkt: Nicht das eigentliche Jungfernhäutchen ist hier wichtig, sondern die Frage, ob es geoffenbartes Wissen gibt, das sich als falsch erweist. Ja oder nein?

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Mir tut es durchaus leid, dass sich die Kirchen in so eine Sackgasse manöverieren. Wie befreiend und fruchtbar wäre es, wenn beispielsweise der Papst eines Tages bekennen würde, was längst offensichtlich ist: Dass wir Menschen von den Göttern nichts wissen und nichts wissen können. "Liebe Leute, wir haben uns geirrt. Wir wissen in Wahrheit nichts von dem, was wir zu wissen vorgaben. Alle gemeinsam sind wir Suchende".
Du machst immer wieder das gleiche Faß auf: beziehst Religion rein auf die Schrift bzw. auf Bücher und auf das was offiziell geschrieben und gesagt wurde, packst alle Gläubige hinzu, zerrst es dann auf das Feld der Wissenschaft, Nachprüfbarkeit und Wahrheit und schlachtest es dort geübt aus. Wer so lebt (also streng nach dem Offiziellen) ist meiner Meinung nach eine arme Wurst. Er ist genauso eine arme Wurst wie der Naturwissenschaftler, der irgendwo und irgendwann ein paar Gleichungen und Formeln gelöst hat (letztendlich nur math. Mechanismen angewandt) und darauf sein Weltbild baut. Beides ist meiner Meinung nach eine Reduzierung, der ich nicht folgen möchte.
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