Zitat:
Zitat von MattF
der Pfarrer der uns getraut hat ist ein ganz toller Mensch und seine Predigten fand ich z.b. immer sehr anregend (auch wenn mich das theologische nicht interessiert).
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Aber dieser Pfarrer steht doch "als Mensch" überhaupt nicht zur Debatte. Zur Debatte steht allenfalls seine Theologie (für die Du dich nicht interessierst, wie Du selber schreibst). Es ist völlig unerheblich, ob er ein guter oder schlechter Mensch ist. Warum ist Dein Hinweis relevant, dass er ein "ganz toller Mensch" sei? Was möchtest Du damit verteidigen?
Mich stört an dieser Argumentation, dass
sachliche Argumente uminterpretiert werden in
persönliche Angriffe. Es wird suggeriert, dass atheistische Argumente automatisch persönliche Herabsetzungen der Gläubigen wären (die man daraufhin als "ganz tolle Menschen" verteidigen muss), und dass diese Argumente deswegen
per se ungehörig seien und nicht genannt werden dürfen -- schon gar nicht öffentlich.
Das ist eine Taktik, die es absichtlich erschwert, über den
Wahrheitsgehalt einer These zu debattieren, weil man sofort ausgebremst wird mit dem Argument, dass diese Debatte
per se ungehörig sei, und damit hat sich's.
Es wird suggeriert, dass der Umstand des Sich-angegriffen-fühlens und des Beleidigt-seins ein Kriterium der Debatte sei. Dass es ein Argument wäre, welches die andere Seite berücksichtigen müsste.
Ich bin der Auffassung, dass es in der Diskussion über die Umlaufbahn der Planeten keine Rolle spielen sollte, ob jemand beleidigt ist, oder ob jemand mit Inbrunst an etwas glaubt. Und ich sehe nicht, warum es in einer anderen sachlich-wissenschaftlichen Debatte anders sein sollte. Ich würde auch behaupten, dass jemand, der sein Beleidigt-sein als Argument nennt, überhaupt nicht verstanden hat, worum es in der Debatte geht.