Auch bei einer Freigabe von Doping wird es immer eine mehrere Klassengesellschaft geben. Außerdem steht zumindest das Arzneimittelkontrollgesetz dem potentiellen "sportlich legalen Doper" im Weg, da viele Medikamente mit entsprechendem Wirkstoffgehalt nur bei einer durch einen Arzt festgestellten medizinischer Indikation ausgehändigt werden dürfen. Und schneller sein wollen ist keine solche.
Ich bin immernoch der Meinung, dass es zum Sport auf einem bestimmten Niveau dazugehört, sich mit dem Regelwerk zu beschäftigen. Und jedes Kind weiß, dass man Medikamente nur nimmt, wenn man krank ist. Ist man krank, kann man keinen Sport machen. Der gesunde Menschenverstand reicht dafür völlig aus. Im Profibereich ist das ein wenig anders, weil man mit dem Sport seinen Lebensunterhalt verdienst und man sich nicht eben für ein bestimmtes Ereignis "krankmachen" kann.
Die Freigabe von Doping im Allgemeinen führt zu dem, was wir beim Bodybuilding sehen. Die Protagonisten sind voll bis unters Dach, es bilden sich auch im kleinen schnell irgendwelche Strukturen rund um den Sport, um die Mittelchen herzustellen und zu vertreiben mit all den Konsequenzen. Den finanziell gut aufgestellten Doper wird das nicht sonderlich treffen, da er unter medizinischer Betreuung hochwertiges Zeug einwerfen kann. Der nicht so liquide nimmt dann das Zeug, was irgendwo im Keller zusammengebraut wird. Herzlichen Glückwunsch. Manchmal muss man den Menschen auch vor sich selber schützen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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