Hi,
das sind sehr üble Neuigkeiten. Ich kann ein paar Erfahrungen zusteuern. Allerdings natürlich Vorsicht - die mögen für dich nich zutreffen.
Ich hab seit sage und schreibe 26 Jahren eine "beginnende Cox-Arthrose" durch zu kleine Hüftpfannen. Damals hatte ich Karate als Leistungssport gemacht und sehr häufig sehr starke Schmerzen, so dass ich den an den Nagel hängen musste. Hab zwar noch Karate 10 Jahre weitergemacht, aber nur noch locker. Hatte dann immer noch Phasen einer aktivierten Arthrose (Entzündungen), die kamen und gingen.
a) Ich war in dieser Zeit bei 10 verschiedenen Orthopäden, die eine bemerkenswerte Variation von Meinungen zu dem Thema hatten (von "ach, da ist doch fast gar nix" bis zu "oh gott, sofort aufhören"). D.h. ich würde mir eine Zweit - oder sogar Drittmeinung einholen. Es geht hier nicht unbedingt um die Diagnose, *ob* eine Arthrose vorliegt (da wird man sich einig sein), sondern um die Implikationen.
b) Die Arthrose hatte bei mir v.a. gravierende Folgen für das gesamte Gefüge der Muskeln in der Hüfte. Ich nahm eine Schonhaltung ein mit gebeugter Hüfte und nach innenrotierten Beinen. Die Konsequenzen hab ich noch heute zu spüren (verkürzter Hüftbeuger, Verstärkung des Hohlkreuzes, schwache Glutes medius/maximus). Daran arbeite ich gerade extrem. Vieles der Unannehmlichkeiten und sogar Schmerzen, die ich auf die Arthrose zurückführte, waren in Wirklichkeit durch diese Dysbalancen verursacht. Ich hab 2010 mit Triathlon angefangen - in den Jahren drauf wurden die Schmerzphasen immer seltener. Jetzt hab ich fast gar keine mehr - und die, die auftreten, haben eher was mit dem Hüftbeuger zu tun.
Also: Gib darauf Acht, dass die Muskulatur in der Hüfte stark bleibt und in der Balance
c) Die Ernährung spielt bei der Arthrose eine große Rolle. Für mich war das Buch "Arthrose überwinden" (
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d) Über die Therapiemöglichkeiten allgemein als auch die Frage, ob man Sport (und welchen) treiben soll, gibt es schon verschiedene Meinungen. Natürlich gibt es in jedem Feld Laberhänse, die das Gegenteil vom Mainstream behaupten - das macht sie nicht sofort zu Innovatoren. Deshalb Vorsicht. Hier ist es z.B. so, dass Feil schon ne ganz andere Meinung hat, ob die Arthrose therapierbar ist. Zum Thema "Laufen" gibt es die Auffassung, dass gerade Stoßbelastungen für die Ernährung und Versorgung der Knorpel essentiell sind (z.B. von Marquardt) und mehr nützen, als wenn man das Laufen einstellt.
Das soll kein Gewettere gegen Orthopäden sein, aber Experten in einem Feld (ich ja auch in meinem) haben immer eine gewisse Sicht der Dinge -und andere wiederum eine andere. Das Ziel sollte sein, sich ein Gesamtbild zu machen.
Ich wünsch dir echt alles gute. Ich leide da echt mit.
Grüße
Holger