Da war doch mal was. Irgendwie war ich etwas schreibfaul das letzte Jahr
Anfang des Jahres ist mir ein Lauftrainier zugelaufen. Naja, stimmt nicht ganz, der brüllt mich schon seit Jahren an, ich solle bei ihm trainieren, er würde eine Gazelle aus mir machen.
Als er mich das letzte Mal angebrüllt hat und dann auch noch hartnäckig bei mir zu hause anrief und unverschämterweise das Wort Hügel in den Mund nahm, war es um mich geschehen, zumal er anbot mich auch abzuholen und zum Hügel zu fahren. So landete ich in einer Laufgruppe mit einigen Frauen in meiner AK und diversen Kerlen aller AK und Geschwindigkeiten. Wir einigten uns, dass ich erstmal nur guggen soll, ob ich mit ihm klar komme (und er mit mir). Anfangs lief ich nur am WE mit ihnen an den Hügeln des hannoverschen Umlandes. Das größte Problem war, dass ich eigentlich für einen 70er (mit 4000 hm) im April trainierte und im Winter meine LL im Deister durch des Trainers Hügelläufe und meine KR-Einsätze beim NLV weniger wurden als geplant.
Im Februar fing ich an, auch die Mittwochseinheit beim Trainer wahrzunehmen. Das gab böses Erwachen. Am Hügel konnte ich gut vorne mit den schnelleren mitlaufen, im Flachen hing ich eher hinten rum. In der Gruppe machte es aber Spass irgendjemanden einzuholen oder sich nicht einholen zulassen.
Ende Februar kam mein erster Vorbereitungs-WK über 40 km im belgischen Schlamm. Immerhin war ich dort eine Minute/km schneller als letztes Jahr und das obwohl die Verhältnisse schwieriger waren.
P1000801.jpg
P1000805.jpg
Im März folgte der Cretes de Spa mit 57 km und 2000 hm. Das Wetter hatte ich immer im Blick, Regen und Temperaturen um die 5°C versprachen mein Traumwetter (wie auch schon im Jahr davor). Nur das Spa unten im Tal liegt und der Lauf, wie der Name schon sagt über die Kämme rund um Spa geht.
Die Sonne schien und nur wenige Höhenmeter höher und wir liefen im Schnee.
05Moor1.jpg
06Aussicht.jpg
08Skihügel3.jpg
Es war mir zwar klar, dass ich meine Zeit vom letzten Jahr im Schlamm nicht toppen würde können, aber als ich kurz vor der vorletzten Verpflegung durch ein Dorf lief, standen dort viele Menschen auf der Strasse, die auch noch wie Läufer aussahen. Bevor ich mir Gedanken machen konnte was die da machen,kam auch schon ein Kerl auf mich zu und sprudelte auf französisch, die Strecke wär geschlossen. Ich lies ihn nochmal auf englisch wiederholen. Da verstand ich dann, dass die Strecke noch eine Minute offen wär. Ohne mich zu verpflegen sprintete ich weiter, sehr alleine. Letztes Jahr hatte ich an der Stelle meine zweite Luft bekommen. Darauf hoffte ich dieses Jahr auch. Die wäre vielleicht auch gekommen, wäre da nicht mein rechter Fuß gewesen, der mir seit längerem schon bei längeren Läufen Probleme macht. Er fühlt sich geschwollen an und tut höllisch weh beim Auftreten, vor allem bei diesem Geläuf. Während ich da durch das verschneite Moor stapfte und mir die Füße fast abfroren beschloss ich, den 70er nicht zu laufen.
Stattdessen sollte der nächste 50er im April, der Coastal Path Ultra in Wales mein Abschluß der Laufsaison werden.
Am Donnerstag bevor ich fliegen wollte, saß ich auf der Arbeit und bekam mittags Fieber. Ich bin grad noch nach hause gekommen und lag dann das WE mit 39°C im Bett. Am WE drauf wär in Holland noch ein 60er am Strand gewesen, ein Testlauf am Mittwoch von der Arbeit nachhause endete nach 3 km an der Strassenbahnhaltestelle. Ich war voll frustriert.
Ne Bekannte aus Namibia weilte grad in Dschland und wollte unbedingt mal im belgischen Schlamm laufen. Sonst macht sie nur Buschläufe mit Giraffen und Kudus.
Ich suchte einen Lauf aus. Sie konnte nur Samstag. Da mir das widerstrebte für so wenig km soweit zu fahren, suchte ich gleich für Sonntag auch noch einen Lauf, den ich von Liège aus per Zug erreichen konnte und fand den UrbanTrail in Luxemburg. In La Reid (liegt auf der Strecke des Radrennens Liège-Bastogne-Liège) konnte man bis kurz vor der Anmeldung entscheiden ob man 16 oder 27 km laufen wollte. Wir meldeten für 27 km. Allerdings fror Flo sich den Arsch ab bei Regen, Wind und 8°C, so wir kürzten auf 16 km ab. Fand ich nicht weiter schlimm, weil ich dann den 35er in Luxemburg schneller laufen konnte.
Der Lauf zog mir aber recht schnell die Körner, Treppen rauf und runter hatte ich nicht trainiert. Trotzdem konnte ich recht gut austoben bei dem Lauf.
Das Lauf-WE war zwar schön, aber nicht so richtig befriedigend.