Ich würde gerne zu dieser Teildebatte (Moral) ein konkretes Alltags-Szenario in die Runde werfen, aber die Richtung etwas verändern.
Nehmen wir eine TV-Talkshow wie "Anne Will" oder "Maybritt Illner". Nehmen wir an, einer der Teilnehmer wettert gegen die Homo-Ehe und begründet es mit der Bibel, und dem allgemeinen Verfall unserer Werte. Der konservative Teil des Publikums applaudiert entzückt. (So geschehen bei "Anne Will" und einer Politikerin der CSU.)
Nehmen wir weiter an, man könnte den applaudierenden Zuschauern klipp und klar anhand der Bibel nachweisen, dass sie selbst andauernd gegen die dort aufgeschriebenen Gebote verstoßen. Nehmen wir an, die Zuschauer würden zu ihrer Verteidigung sagen, dass diese Gebote nicht mehr zeitgemäß wären oder aus sonstigen Gründen klugerweise ignoriert werden sollten.
Nehmen wir schließlich an, dass die Zuschauer trotzdem bei ihrer Verdammnis der Homo-Ehe bleiben und dies weiterhin mit ihrem Glauben begründen.
Wäre dies moralisch einwandfrei oder nicht?
Denn hier hätten wir einen Fall, wo von anderen Menschen die Befolgung selbst der absurdesten Bibelstellen verlangt wird, während man für sich selbst Ausnahmen nach Gutdünken einräumt.
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