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Alt 27.09.2016, 20:50   #3897
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.587
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
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Finanziert wurde dieses Geschäft rein privatwirtschaftlich: Private Sklavenhandelsunternehmen verkauften Aktien an den Börsen von Amsterdam, Paris und London. Wohlsituierte Bürger, die eine rentable Geldanlage suchten, erwarben diese Aktien. Mit diesem Geld kauften die Unternehmer Schiffe, fuhren nach Afrika, fingen Menschen ein, verschleppten sie als Sklaven nach Amerika, nahmen von dort Zucker, Tabak und Baumwolle nach Europa mit, verkauften diese und fuhren mit den Gewinnen wieder nach Afrika, um neue Menschen einzufangen.

Im 18. Jahrhundert erzielten diese Aktien eine Rendite von 6%, was ein sehr guter Ertrag ist. Waren die Aktionäre schlechte Menschen? Nein, sie waren ordentliche Bürger und bemühte Familienväter. Hatten sie einen Hass auf die Menschen Afrikas? Keineswegs! Der transatlantische Sklavenhandel hatte seine Ursache nicht im Hass gegen Afrikaner. Die Anleger, Börsenhändler, Plantagenbesitzer und Unternehmer verschwendeten kaum einen Gedanken an sie. Die Millionen Menschen wurden nicht aus Hass, sondern aus Gleichgültigkeit getötet.

In dieser Geschichte, die natürlich skizzenhaft und verkürzt ist, geht es mir um den letzten Satz. Er ist nicht nur das moralische Fazit des transatlantischen Sklavenhandels. Wo immer Unrecht in großem Ausmaß anzutreffen ist, gibt es einige wenige, die es verüben, und eine große Zahl, die es mit ihrer Gleichgültigkeit ermöglichen.
Ich würde daraus eher die Schlussfolgerung ziehen, dass Menschen das "Fressen" (billiger Zucker) und der Profit näher stehen als die Moral. (Brecht, Mutter Courage und ihre Kinder). Erheben sich nicht die Unterdrückten selbst, geht die Unterdrückung in der Regel weiter. "Befreiung" durch Stellvertreter scheitert meistens.

Geändert von qbz (27.09.2016 um 20:58 Uhr).
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