Wie geschrieben:
Vernunft ist eine Fähigkeit, die wir entwickeln können und auf deren Basis wir handeln können - aber nicht müssen, wie bei jeder anderen Fähigkeit auch. Deshalb gibt es immer wieder sehr vernünftige Menschen, die genau wissen, was vernünftigerweise zu tun wäre, aber dann doch anders handeln.
Moral ist sind "Verhaltensregeln", die ein soziales System über die Zeit herausbildet. Nicht unbedingt konkret niedergeschrieben und damit "überprüfbar". Das ist der Unterschied zu den Gesetzen, wie BGB etc.
Wie kompliziert das werden kann sehen wir, wenn wir beispielsweise über Moralvorstellungen z.B. aus den fünfziger Jahren nachdenken, entlang derer die Frau am Herd zum Kochen und auch sonst dem Mann mehr oder weniger zu dienen hatte. Das finden heute immer weniger "vernunftbegabte" Menschen in unserem Kulturkreis moralisch "richtig". Und damit die Gleichstellung auch formal einklagbar wird, gibt es entsprechende Gesetze.
Die Religion spielt vor allem in Moralfragen eine wesentliche Rolle, weil sie in fast allen Kulturkreisen kulturprägend war (ist). "Du sollst nicht töten" ist beispielsweise als "Regel" eigentlich vollkommen ausreichend. Gesetzlich unterscheiden wir dann unterschiedliche Tötungsformen, deren Regelung hinfällig wäre, würden wir uns an den Grundsatz halten.
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