Zitat:
Zitat von keko#
Ja, ich bin ein Freund von Spontanität. Ich habe z.B. meiner Frau noch 2 oder 3h einen Heiratsantrag gemacht. Das ist 20 Jahre her. Zum Glück war ich unvernünftig
Dieses liebe Land hier ist doch schon so schrecklich vernünftig, wir haben doch schon tausende vernünftige Gesetze. Was fehlt dir denn noch an Vernunft? Und trotzdem schlagen sich die Leute die Köpfe ein, streiten, schlagen, morden.
Morgens steht man auf und ißt ein vernünftiges Frühstück, setzt sich vernünftig in die Öffentlichen, um dann im Büro einer vernünftigen Tätigkeit nachzugehen. Zwischendrin postet man auf TS vernünftige Antworten. Abends trainiert man vernünftig und geht füh ins Bett, denn das ist vernünftig. Was willst du denn noch?
Es hat ein gewisse Arroganz an sich, diese westliche, auf Aufklärung und Vernunft basierte Lebensweise, als die erstrebenswerte anszusehen. Bei allen Religionskriegen darf man nicht vergessen, wer Millionen Menschen industriell vergast hat und wer die schrecklichsten aller Waffen bereitstehen hat. Das sind wir, unsere ach-so-vernünftige und aufgeklärte westliche Welt.
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Die Spontanität hat seine Grenzen. Ich würde das, was Du beschreibst auch eher als eine Form der Selbstverwirklichung bezeichnen. Du schreibst aus Deinem Privatleben. Aber... wäre es nicht fürchterlich egoistisch, würde jeder nur noch spontan leben?
Nehmen wir mal an, es gäbe keine Vernunftsregeln und jeder würde seine Spontanität leben. Spontan würde keiner mehr Steuern zahlen. Spontan würde auch kaum einer arbeiten. Andererseits muss die Spontanität ja auch bezahlt werden... also arbeiten. Gut... müssen wird. Damit wäre schon mal ein Eckpfeiler eines spontanen Lebens verschwunden. Jeder der arbeiten geht, ist nicht mehr frei in seiner Lebenzgestaltung.
Nun haben einige halt keinen Bock darauf. (ich rede expliziet von jenen, die nicht arbeiten wollen!!!). Die müssen zum Glück nicht wirklich verhungern, denn sie erhalten staatliche Unterstützung, die die allgemeine arbeitende Bevölkerung durch Steuerzahlungen finanziert. Spontan zahlt aber keine Steuern. Was passiert also? Das Spielchen können wir jetzt endlos weiter spinnen.
Du siehst, es geht gar nicht anders, als eine Gesellschaft auf vernunftsbasierten Regeln aufzubauen.
Wir leben ohnehin schon in einer sehr Ich-bezogenen Welt. "Jedem das seine und mir das Meiste". Jeder will sich heutzutage nur noch selbst verwirklichen. Generation beziehungsunfähig. Alles möglichst immer unverbindlich. Bloss keine Verpflichtungen. Passt nicht, kann weg. "Vielleicht" scheint mir eines der am meisten verwendeten Begriffe , wenn es darum geht irgendwo zuzusagen. Vielleicht heißt eigentlich... "wenn es keine bessere Option gibt..." Eigentlich klingt das alles sehr spontan für mich.
... aber ich glaube wir kommen vom Thema ab.