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Alt 18.09.2016, 15:59   #7956
zappa
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Die Injektion von Cortison in Gelenke oder an Sehnenansätze, sowie die Inhalation von Cortison bei bestimmten Asthmaformen ist laut WADA explizit erlaubt, Dafür werden aber ganz bestimmte Cortisonsorten genutzt, an benötigt auch nur sehr geringe Dosierungen, so dass man bei Tests durchaus erkennen kann, ob ein Athlet eine erlaubte spritze/ Spray bekommen hat, oder ob ihm Cortison in höherer Dosierung als Tablette, Spritze in die Muskulatur, oder Infusion in die Vene verabreicht worden ist, was im Wettkampf immer als Doping gewertet wird und verboten ist.
Für die systemische Einnahme / Verabreichung von Cortison im Wettkampf sollten eigentlich laut WADA-Code auch keine TUEs ausgestellt werden.

Harting, Obergföll aber auch Wiggins hatte lediglich TUEs für zweifelsfrei erlaubte Injektionen (bzw. bei Wiggins. Inhalation) von dafür geigneten Cortison-Substanzen.
Hier sehe ich weder eine Doping-Absicht noch eine echte Doping-Problematik.

Bei Froome hingegen lautet die TUE auf die systemische Gabe von oralem Cortison und weil er sich jedes Jahr pünktlich Ende Mai von neuem eine kurzzeitige mehrtägige Cortison-Gabe bescheinigen ließ, ist dies hochgradig verdächtig auf Doping-Absicht. Zwar stand in den betreffenden TUEs jeweils drin, dass die letzte Gabe von Cortison vor Beginn der Tour bzw. Giro lag, aber da Cortison in hoher Dosierung über mehrere Wochen im Urin nachweisbar ist, konnte er mit dieser TUE problemlos auch während der Tour ungeahndet Cortison zum Doping nutzen, denn alles was man bei Tests während der Tour in seinem Urin an Cortison gefunden hatte, konnte er ja mit Hilfe der TUE problemlos auf die genehmigte Gabe Ende Mai zurückführen.

Ich hoffe sehr, dass die durch die Datenlecks bei der WADA entstandene TUE-Diskussion rasch dazu führt, dass derartige TUEs wesentlich restriktiver vergeben, bzw. bei begründeten Zweifeln häufiger abgelehnt bzw. nur dann erteilt werden, wenn mehrere und zweifelsfrei unabhängige Ärzte ohne Interessenkonflikte die Diagnose bestätigen.
Danke für die differenzierende Darstellung.

Ich denke dennoch, dass die Frage der jeweiligen Grenzen beliebig oft und letztlich ohne Ergebnis geführt werden kann. Ebenso wie die Frage "wie lange ist die Küste von England" vom anzulegenden Maßstab abhängt, den keiner "richtig" bestimmen kann, ist es bei Grenzwerten und TUE doch auch.

Wo endet das medizinisch noch vertretbare, das den besonderen Bedingungen eines Athleten gerecht wird und wo beginnt der Missbrauch?

Irgendwo muss eine Grenze gezogen werden und die ist immer für denjenigen ungerecht, der dort gerade ein- oder ausgegrenzt wird.

Letztlich stimme ich Dir zu, dass das Leak eine notwendige Diskussion anstößt. Unbefriedigenderweise muss es heute ein Leak sein, damit etwas in Rollen kommt und ebenso unbefriedigenderweise ist die Erwartung, dass die Diskussion ein produktives Ergebnis bringt recht überschaubar.