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Ich habe schon ein Problem damit, Leistung andere zu würdigen, die nur dazu gelangt haben, kurz vor dem Zielschluss anzukommen. Ich verstehe nicht, warum man talentfrei und für die Sportart durch die körperlichen Voraussetzungen ungeeignet, diese ausübt. Ich habe nichts gegen einen Versuch, aber muss es dann gleich der Marathon oder eine LD sein. Lang dafür nicht ein 5km Lauf oder KD aus?
Als Beispiel fällt mir mein Bruder ein. Mit 36 und 20 Jahre-Lust-und-Laune-Sport kam die Idee von der Teilnahme an einem 10km Stadtlauf, der bei ihm an der Arbeit vorbei führte. Ohne große Vorbereitung kam er mit 1:05h ins Ziel. Ziemlich deprimiert, da ich an demselben Tag mit 0:39h im Ziel war. Er hätte ja die selben Gene, das weinigstens was unter 1h drin sein müsste. Habe ihm daraufhin einen sehr einfachen Trainingsplan geschrieben und ein Jahr später ist er nach 1:02h angekommen. Noch mehr gefrustet. Am nächsten Tag auf Arbeit ist er der Held gewesen, der schon wieder dran teilgenommen hat und sich sogar verbessert hat.
Bei seinen dritten Lauf bin ich die letzten Kilometer neben ihm gelaufen. Er hat sich so gequält. Bis an seine Erschöpfungsgrenze. Leider wieder nur 1:01h. Danach habe ich ihn davon überzeugt, die Sportart zu wechseln. Ohne mein klares aufzeigen, dass er für die Sportart völlig ungeeignet ist, würde er 2 Jahre später immer noch an dem 1h-Ziel arbeiten. Jetzt hat er meiner Empfehlung folgend ein Rennrad gekauft und auch schon an RTF teilgenommen. Dort kommt er mit breitem Grinsen ins Ziel.
Hier im Forum ist es eigentlich nicht möglich, Leistungen anzuerkennen oder zu kritisieren, da die Umstände, die zu den Ergebnissen geführt haben, kaum bekannt sind. Dennoch bleibe ich dabei, auch Sachen kritisch anzusprechen. Dafür die richtigen Worte zu finden, ist halt nicht immer einfach.
Sport Frei.
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