Hallo ihr Lieben,
Ich bin zwar immer noch etwas erschlagen von den ganzen Eindrücken der letzten Tage, möchte mich aber trotzdem an den versprochenen Bericht wagen.
Ich hatte im Vorfeld kurz mal mit Sonja telefoniert und da hat sie mir gesagt, dass der Chris uns schon vor dem Rennen kennenlernen möchte. Von einem kurzen Treffen war die Rede. Am Fr hat sie mir dann geschrieben, dass er zur Pastaparty kommt und unsere Sachen dabei hat. Das war dann recht kurzfristig und ich musste mich ganz schön beeilen (mit Stau überall gar nicht einfach) pünktlich im Kolpinghaus aufzuschlagen. Ich war dann aber sogar als erste von unserem Team da und bin dort direkt auf Arne und Yvonne getroffen. (Ehrlich gesagt war das mein Highlight für diesen Tag, Arne...

)
Dann kam auch schon der Schwimmer (der sich im Gespräch blöderweise als richtig gut entpuppte, was für mich den Druck nochmal deutlich erhöhte...) und ganz kurz später kam dann der TWO TIMES WORLD CHAMPION, GODFATHER OF TRIATHLON (und ich weiß nicht was noch alles) CHRIS MCCORMACK - ziemlich unspektakulär und äußerst "normal" zur Tür rein. Erstaunlicherweise haben wir dann tatsächlich den ganzen Abend mit ihm verbracht und saßen am VIP-Tisch (die anderen VIP's kannte ich dummerweise gar nicht und darum habe ich mich auch nicht getraut viel mit denen zu sprechen - nicht dass ich, wie sonst auch, sämtliche Fettnäpfchen mitnehme...). Den Abend konnte ich aber gar nicht richtig genießen, weil ich von dem stressigen Tag einfach so fertig war. Aber trotzdem war es sehr nett. Ich bin dann mit dem Auftrag heimgefahren, am Sonntag auszuschlafen und meine Beine für den Marathon zu schonen (dazu später mehr...).
Irgendwie habe ich es geschafft meine beiden Begleiterinnen zu überreden, doch zum Schwimmstart zu fahren. Und so bin ich um 3:30Uhr aus dem Bett gesprungen (was mir nichtmal schwer fiel - zumal ich eh stündlich auf die Uhr gesehen habe) und um 5:00 haben wir uns dann auf den Weg gemacht (bis zum Guggi waren es so 75min). Blöderweise habe ich aber den Info-zettel mit der Adresse zum Parken Zuhause liegen lassen und darum mussten wir unser Schicksal in die Hände der Feuerwehr und Polizei legen, die da fleißig die Straßensperren aufgestellt haben. Sehr fähige Leute, wie sich später rausstellen sollte. Auf ihr Anraten hin haben wir dann an einer Straße geparkt, die vom Guggi so "1-2km" entfernt sein soll. Naja, am Ende waren es dann gut 6km und wir kamen so spät, dass wir zwar den Staffelstart sehen konnten, aber keine Chance hatten mit meinem Schwimmer noch kurz zu sprechen. Chris war dann auch irgendwie unauffindbar (zwischenzeitlich hatte ich 5 Leute dazu gebracht nach ihm zu suchen). Und so habe ich beschlossen, dass ich dann wenigstens Arne anfeuern möchte, wenn er aus dem Wasser kommt. Aber auch das hat irgendwie nicht funktioniert. Er muss mit Überschallgeschwindigkeit an uns vorbeigerannt sein, weil ich ihn einfach nicht gesehen habe, obwohl ich wirklich günstig stand. Naja. Klappt ja alles wie am Schnürchen. So ne Viertelstunde bevor unser Schwimmer aus dem Wasser kommen wollte, habe ich mich dann wieder auf die Suche nach Chris gemacht und ihn tatsächlich in der Wechselzone gefunden. (Da hab ich mich bisschen reingeschlichen - bitte nicht weitererzählen...). Er war gleich super herzlich und die Atmosphäre war deutlich entspannter als am Fr. Da war es fast schon schade, dass unser Schwimmer so gut war und unser Gespräch so früh unterbrochen hat.
Nachdem sich Chris auf die Reise gemacht hat (sein Ziel war übrigens tatsächlich 5:30), haben meine Mädels und ich unseren Marsch zurück zum Auto gestartet. Die 14km habe ich gern in Kauf genommen, um problemlos nach Regensburg zu kommen. Leider hat sich unser Parkanweiser als richtige Pfeife rausgestellt: Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir wieder am Auto angekommen waren. Standen wir doch tatsächlich mitten AUF der Radstrecke. Gut, dass ich dann doch noch einen fähigen Polizisten gefunden habe, der uns dann geholfen hat, von da auch wieder wegzukommen.
In Regensburg sind wir dann auch noch etwas herumgeirrt, bis wir die Wechselzone gefunden haben. Dann hatte ich schon fast 20km Fußmarsch auf der Uhr. So viel dazu, dass ich meine Beine schonen soll...
Da der Liveticker nicht wirklich funktioniert hat, habe ich mich lieber mal so ne Stunde früher in die Wechselzone gesetzt. Man kann ja nicht vorsichtig genug sein. Das war einerseits ein guter Plan, weil ich dort richtig tolle Gespräche hatte, andererseits war es aber auch etwas frustrierend, weil meine Gesprächspartner ständig gewechselt haben, nachdem deren Radfahrer angebraust kam. MEINER hat ganz schön auf sich warten lassen. Dazu kam dann noch, dass so ein Race Official ankam und mir mitteilte, dass Chris in die Penalty-Box muss. Das konnte ich dann echt nicht glauben und hatte kurzzeitig Angst, dass ich dann am Ende noch (wie in Roth) einen Kilometer mehr laufen musste!!! Irgendwann kam er dann doch und hat auch erklärt, was los war: Er hatte wohl einen Platten und hat sich von einem anderen Athleten helfen lassen, wofür er die Zeitstrafe kassierte ("Germany..." mit verdrehten Augen - war seine Reaktion darauf...).
Dann kam der Teil, vor dem ich am meisten Angst hatte und der nunmal unvermeidbar war: Der Marathon. Ich denke jetzt nicht, dass euch das sonderlich interessiert. Zumal ich mir auch immer (also die ganzen zwei Mal!) schäbig vorkomme, in der Staffel zu laufen. Nur so viel: Ich fand die Strecke richtig hart, die Stimmung Hammer, die Verpflegung solala und meine Leistung nicht wirklich zufriedenstellend. Der Moment aber, an dem ich endlich links abbiegen durfte (wer auch teilgenommen hatte, weiß, was ich mein!) und da tatsächlich Macca himself auf mich wartete, ist wirklich unbeschreiblich. Er war echt so lieb und down to earth. Das Highlight war dann noch, dass wir bis spät am Abend an der Strecke saßen und gesprochen haben. Nicht nur oberflächlichen Smalltalk, sondern tatsächlich auf einer recht persönlichen Ebene. Mit bisschen Bier in den Adern wird er zu einem richtigen Alleinunterhalter, der aber auch sehr tiefgründig sein kann. Er ist sehr interessiert an seiner Umwelt und stellt viele Fragen zu unseren Bräuchen. Einen kleinen Insider hab ich noch für euch: Macca ist Veganer - inspiriert von seiner zehnjährigen Tochter. Das gibt natürlich gleich noch mehr Pluspunkte von mir!
Herzlichen Glückwunsch hier noch von mir an alle Finisher!
Sandra