Mit dem Blick zurück auf die bisherigen zwei Wettkämpfe konnte ich wirklich sagen, dass bis zu diesem Zeitpunkt perfekt für mich lief. Nach dem Wettkampf hatte ich auch noch das Glück zwei Wochen Urlaub in der Toskana zu verbringen - von dieser Zeit verbrachte ich wiederrum viel auf meinem Zweirad.

Naja aber jeder Lauf hat auch mal ein Ende und so berichte ich nun vom ersten DNF meiner Triathlonkarriere...
29/05/2016 Ludwigsburger Citytriathlon
Dieses Jahr wurde zum ersten Mal in meiner derzeitigen Heimatstadt ein Triathlon ausgetragen - der 1. Ludwigsburger Citytriathlon der vom Sportgeschäftbetreiber Roy Fischer organisiert wurde. Über den Wettkampf wurde hier im Forum auch schon viel geschrieben & diskutiert, deswegen möchte ich hier nicht mehr allzugroße Kritik am Wettkampf selber äußern. Da ich aufgrund meines Studiums nach Ludwigsburg gezogen bin und mich hier mittlerweile sehr wohl fühle, war es für meine Kumpels vom Studium & mich Ehrensache an unserem "Heimwettkampf" teilzunehmen. Bei den anderen Starts hatte ich noch auf gute Platzierungen gehofft - in Ludwigsburg wollte ich einfach nur Spaß haben und den Wettkampf von Anfang bis Ende genießen. Wenn ich doch nur ans Ende gekommen wäre...
Wie bei den bisherigen Wettkämpfen war ich auch in Ludwigsburg wieder über die Sprintdistanz am Start. Diesmal wurde aber nicht in einem Freibad geschwommen, sondern 750m durch den Neckar. Danach folgte ein durchaus anspruchsvoller Radkurs, gefolgt von einer flachen Laufstrecke im Herzen der Stadt. Am Marktplatz war auch die 2. Wechselzone aufgebaut, die wir zunächst einrichteten, bevor wir mit unseren Rädern runter an den Neckar fuhren. Die ersten Kilometer hatten wir also schon vor dem Start hinter uns gebracht. Am Neckar an gekommen, hatten wir noch viel Zeit, da sicher der Start um 30 Minuten verzögerte. Wir richteten also entspannt die 1. Wechselzone ein und setzten uns dann noch gemütlich ans Wasser und verquaselten uns die Zeit bis zum Start. In den Minuten vor dem Start fing aber dann schon das erste Chaos an. Zunächst hieß es, es gäbe einen Wasserstart, dann entschieden sich die Organisatoren aber plötzlich für einen Landstart, da es beim Wasserstart der OD wohl zu Problemen kam. Wenige Minuten vor dem Start wurde dann aber wiederrum von Landstart zu Wasserstart gewechselt.

Naja, irgendwann stiegen wir dann in den ziemlich kühlen Neckar und reihten uns auf Höhe der Startboje auf. Das Problem war, dass die Strömung des Flusses doch stärker als erwartet war und man schon vor dem Start ordentlich strampeln musste, um nicht weggetrieben zu werden.
Dann ging's zum Glück endlich los und die 500m bis zur ersten Wendeboje waren die reinste Freude. Mit der Strömung im Rücken schwamm es sich extrem entspannt (Freiwasserschwimmen war bis dato nicht meine große Liebe) und die 250m gegen die Strömung kämpfte ich dann auch noch durch. Als ich aus dem Wasser stieg, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Vor mir sah ich meinen Komillitonen, der letztes Jahr bei den DHM noch 1:30 schneller geschwommen war auf 750m. Er hatte wohl nicht den besten Schwimmtag, ich wohl einen sehr guten, aber trotzdem motivierte mich diese Schwimmleistung unfassbar für den restlichen Wettkampf. Also schnell raus aus dem Neo und dann mit Vollgas auf die Radstrecke. Auf dem ersten Kilometer hatte ich dann meinen Mitstudenten direkt vor (ein starker Radfahrer) mir und hatte ein gutes Gefühl, die 20km an ihm dranbleiben zu können.
Pffff..........und plötzlich wurde ich aus all meinen Träumen gerissen. Ich musste nicht lange nachschauen was passiert war, ich fühlte es sofort. Mit einem Knall war alle Luft aus meinem Hinterrad gewichen, das Rennen für mich damit gelaufen. Keinen Ersatzschlauch dabei und auch keine Motivation noch einen irgendwoher aufzutreiben. Enttäuscht - auch wenn ich mir für diesen Wettkampf nichts vorgenommen hatte - lief ich zurück zur ersten Wechselzone, weil von dort ein Busshuttle in die Innenstadt fahren sollte. Leider war der letzte Bus bei meiner Ankunft schon über alle Berge und ich durfte zur Belohnung noch die 3km barfuß mit dem Rad im Gepäck in die Innenstadt laufen. Ein (bis auf das tolle Schwimmen) also gebrauchter Tag für mich. Aber solche Tage muss es im Sport eben auch mal geben, bei mir waren sie bisher eher sellten, aber rückblickend bin ich mit der ganzen Situation dann ganz gut umgegangen. Und das beste Schwimmen meiner Triathlonkarriere hatte ich auf jeden Fall - und beim nächsten Mal wird das gute Schwimmen dann auch mit einem guten Wettkampf gekrönt.
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal
Sebastian