Sodele,...
leider habe ich es nicht geschafft, zeitnah über meine Erlebnisse im Frühjahr der Triathlonsaison zu berichten. Es war aber doch schon einiges los bei mir, deswegen möchte ich euch einen kleinen Einblick gewähren. Es sollen jetzt in den nächsten Tagen einige kleine Berichte zu den bisherigen Veranstaltungen folgen.
24/04/2016: Citytriathlon Backnang
In Backnang startete für mich das Triathlonjahr 2016 mit einer Sprintdistanz. Das hatte auch einen ganz besonderen Grund, denn ein Jahr zuvor hatte ich an dieser Stelle meinen ersten Triathlon absolviert. Danach war ich Feuer und Flamme für diese Sportart und auch Feuer und Flamme für diese Veranstaltung. Die Besonderheit des Backnanger Citytriathlon liegt darin, dass es nach dem Schwimmen erstmal eine Pause gibt. Die Schwimmergebnisse werden dann ausgewertet und es erfolgt ein Jagdstart. Manch' einer wird wohl dann sagen, das ist ja dann kein richtiger Triathlon und so macht es weniger Spaß, ich kann aber nur sagen, dass ich an diesem Format großen Spaß habe und es bei den kühlen Temperaturen im April doch sehr angenehm ist, wenn man nach dem Schwimmen eine kurze Pause einlegen kann, um sich aufzuwärmen.
Nun aber zum Wettkampf an sich. Zusammen mit einem Freund, der an diesem Tag in der LBS-Triathlonliga startete, bin ich nach Backnang angereist. Zudem hatte ich Mutti als größten Fan und Unterstützung dabei.

Die Bedingungen waren denkbar schlecht. Der April machte was er will und bescherte uns am Wettkampftag eisige Temperaturen. Ich war fast schon froh darüber, ins aufgewärmte Becken des Freibads springen zu dürfen. Das Schwimmen war dann ziemlich enttäuschend für mich. Ich benötigte für die 500m 8:50 und war damit langsamer als letztes Jahr - dabei hatte ich eigentlich am Schwimmen gearbeitet.

Ich versuchte mir diese unterirdische Leistung im Nachhinein damit zu erklären, dass ich an diesem Tag mit der Kälte einfach nicht zurecht kam.
Auf dem Weg zum Radstart fiel dann auch noch die ein oder andere Schneeflocke vom Himmel und ich war schon relativ frustriert, da ich nur auf Position 25 ins Rennen ging. Ich hatte aber mir das Ziel gesetzt die Top10 zu erreichen, da aufgrund des gleichzeitigen Ligawettkampfes das Rennen nicht so stark besetzt war. Irgendwann wechselte ich dann in eine "Scheiß-Drauf-Mentalität" und sagte mir, dass es jetzt eh nichts mehr zu verlieren gibt und ich auf dem Fahrrad voll angreifen werden. Nachdem die Kleidungsfrage irgendwann geklärt war - ich hatte mir dann doch lange Unterwäsche unter den Trisuit gezogen, im Gegensatz zu manch anderem der bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nur im Trisuit startete

- ging es zum Jagdstart. Ich bließ zum Angriff und konnte auf der hügeligen Strecke in Backnang meine Aufholjagd beginnen. In Anbetracht dessen, dass im letzten Jahr der Radpart noch mit Abstand meine schwächste Disziplin war, ging es heute richtig ab! Wenn man sonst auf dem Rad nur überholt wird, dann weiß man es umso mehr zu schätzen, wenn man dann plötzlich zum Überholenden wird. Und plötzlich war ich in diesem "Flow" drin und das Schwimmen war schon längst vergessen. Ich wechselte dann mit der 10. Radzeit in die Laufschuhe und hatte mich schon nah an die Top10 herangekämpft.
Und für mich kommt das schönste immer ganz zum Schluss. Also rein in die Treter und mit Volldampf auf die flache 2,5km Strecke die zweimal zu laufen war. Eine Uhr hatte ich keine an, aber ich merkte schon, dass die Beine richtig gut waren. Als ich in der zweiten Runde den letzten Wendepunkt erreichte, konnte ich noch 2 Athleten vor mir ausmachen. Ich schrie zum Streckenposten, auf welchen Plätzen die beiden liegen. "Ich glaube 7. und 8." bekam ich von ihm zu hören. Ich hatte mich also schonn in die Top10 vorgearbeitet, aber jetzt wollte ich mehr. Auf der langen Gerade zurück zum Ziel kamen mir die beiden immer näher und näher. 400m vor Schluss hatte ich sie dann schon hinter mir gelassen und lief als 7. ins Ziel ein.

Yeah! Was ein geiler Tag. Das schlechte Schwimmen war vergessen und ich war nur happy über meine Leistung. Obendrauf wurde ich dann noch 1. in meiner AK und durfte mich über eine gute Flasche württembergischen Weins freuen.
Hier nochmal die Einzellzeiten und auch der Vergleich zum Vorjahr:
2016
Swim 8:50 (25.)
Bike 38:53 (10.)
Run 18:35 (6.)
Gesamt 1:06:19 (7.)
2015
Swim 8:46 (35.)
Bike 41:35 (75.)
Run 20:22 (40.)
Gesamt 1:10:43 (51.)
Für mich war Backnang ein nahezu perfekter Start in die Saison. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf dem Rad so schnell sein könnte und im Wasser so langsam. Ich wurde also mehrfach von mir selbst überrascht. Was das Jahr sonst noch so für mich an Überraschungen bereithielt erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
Bis dann!
Sebastian