gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
4 Radtage Südbaden
4 Radtage
Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
30.04..-03.05.2026
EUR 199,-
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Film: Marathonbestzeit im Herbst: Der 7-Wochen-Plan für Triathleten
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.08.2008, 12:15   #74
Quax
Szenekenner
 
Benutzerbild von Quax
 
Registriert seit: 16.10.2006
Beiträge: 858
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Warum?

Ansonsten ist Deine Argumentation nachvollziehbar, danke fuer die ausfuehrliche Erlaeuterung.

Persoenlich stoere ich mich aber am Versuch, Intensitaet und Belastungsdauer in messbare Relation zur Wettkampfbelastung zu setzen. Woher weißt Du, dass intensives Unterdistanztraining nicht sogar noch hoeher zu bewerten ist, als extensives Ueberdistanztraining? Oder ist es vielleicht doch andersherum?

Nochmals: ich zweifle selbstredend weder an intensiverem Unterdistanz- noch an extensiverem Ueberdistanztraining (persoenlich nehme ich das mit der Ueberdistanz auch woertlich, sprich es duerfen auch mal 45 oder 50km sein). Die physiologischen Anpassungen sind unbestritten.

Ein wichtiger Aspekt wird aber mE aussen vor gelassen, wenn man nicht im Wettkampftempo trainiert: das Einschleifen der Wettkampfgeschwindigkeit. Ich bin der Ansicht, dass Geist (sic!) und Koerper das Wettkampftempo beinahe instinktiv „draufhaben“ muessen.

Klar ist, dass dies nicht jeder Athlet in gleichem Masse braucht. Manch einer mag die Faehigkeit haben, das gewuenschte Tempo jederzeit „einzustellen“, ohne dass er das speziell trainiert hat.
Die Erfahrung spricht jedoch dagegen. Das Gros der Sportler kann (heutzutage) ohne genaue Tempoangaben und Geschwindigkeitsmesser ueberhaupt nicht trainieren, geschweige denn wettkaempfen. Das sieht man auch an machen hier gestellter Fragen. Nimmt man dem Sportler das Spielzeug weg, dann huepft er orientierungslos durch die Gegend.

Bei der Vorgabe „Sub3 in 7 Wochen fuer Ironmen“ wuerde ich daher die intensiven Intervalle komplett unter den Tisch fallen lassen und durch submaximale Sprints ersetzen. Die Konzentration laege dann auf etwas kuerzeren, aber intensiveren TDL sowie langen Laeufen, die teilweise im Marathontempo absolviert werden.
Guten Morgen,

die von dir gebrachten Argumente für das Training im Wettkampftempo sind mir klar. Ich habe nur im Laufe der Jahre gemerkt, das die von mir betreuten Sportler mit der anderen Variante größere Erfolge erzielten. Ich stehe aber jedem Schema offen gegenüber, so hat "dein" System einem Triathleten in Roth zu einer neuen Bestzeit verholfen. Bei ihm war allerdings die Vorbereitung berufsbedingt nicht gerade klassisch aufgebaut. So kommen wir in der Diskussion immer wieder auf die Individualisierung zurück, daran scheitern die meisten Pauschalpläne.

Zu den Belastungseinschätzungen: Ich habe dieses Bewertungssystem für mich entwickelt. Ich habe während meiner Tätigkeit in der Bundesliga das Glück gehabt, mit einer sehr großen Anzahl von Sportlern über sehr lange Zeiträume zusammenzuarbeiten. Dadurch habe ich viel Sicherheit gewonnen mit der Einschätzung der Belastung.
Es basiert auf dem MET-System und dem Polar-Belastungspunkten. Wie ich aber schon angedeutet habe, ist es natürlich unter ganzheitlichen Aspekten sehr wage, solche Einschätzungen zu machen. Aber irgendwie muss ich ja damit anfangen. Ich verändere es natürlich auch mit der Zeit, da immer neue Erfahrungen mit einfließen. Ich denke aber, das ich sehr nahe an der Realität dran bin.

Zum "Warum" zur Central Governor Theorie bei langen Distanzen:
Sobald die Wettkampfleistung maßgeblich von der Energiebereitstellung abhängt, treten alle anderen Regulationsysteme in den Hintergrund. Bis jetzt ist mir noch kein Zusammenhang bekannt, vielleicht hast du eine Quelle. Übrigens bin ich kein Gegner der Theorie und es ist gut, das mit Noakes ein radikaler Verfechter und Querdenker voran schreitet. Ohne solche Menschen würden wir auf der Stelle treten und uns nicht mehr weiter entwickeln. Auch unsere Diskussion regt mich dazu an, andere Wege zu überdenken.

Gruß
Jürgen
Quax ist offline   Mit Zitat antworten