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Zitat von schnodo
Klar können die Damen und Herren Journalisten machen, was sie wollen. Dass sie sich allerdings durch die Bank denjenigen für den Aufmacher schnappen, der nach bekannten Informationen nicht nachweisbar persönlich involviert ist, während z.B. Cameron mit runtergelassenen Hosen in flagranti erwischt wurde, aber erstmal keinerlei Erwähnung findet, darf man doch zumindest amüsant finden.
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In dem Aspekt der Geschichte (Cameron vs Putin) wird meiner Meinung nach mit zweierlei Maß gemessen. Um es mal (nach meinem jetzigen Informationsstand) wirklich auf den Punkt zu bringen:
Wir haben einen Staatschef, dessen Freunde nachweislich Unsummen aus Russland irgendwohin verschoben haben. Unsummen, deren Herkunft zumindest noch ungeklärt ist.
Und wir haben einen Regierungschef, der an einer Briefkastenfirma seines Vaters beteiligt war, mit der vergleichsweise lächerlichen Summe von umgerechnet 37.000 Euro.
Vielleicht erfahren wir ja einmal, wie es in den beiden Fällen tatsächlich war und ob diese Infos stimmen. Dann können wir uns ein fundierteres Urteil erlauben.
Für mich schaut´s derzeit so aus: es besteht der Verdacht, dass Freunde Putins mit Hilfe von Putin selbst reich geworden sind, oder Putins Strohmänner sind (ojeh - schon wieder dieses Wort

). Das wäre eindeutig illegal und angesichts der Summen, um die es dabei geht, wohl wirklich eine Riesen-Geschichte. Wie gesagt: wäre, wenn es stimmt! Ich behaupte nicht, dass es so ist.
Bei Cameron schaut es so aus, als hätte er (wahrscheinlich sogar legal) mit seinem Vater Steuerschlupflöcher genützt. Das ist zwar nicht nett, aber wahrscheinlich nicht einmal kriminell. Dass es für Cameron, der sich ja gerne als Kämpfer gegen Steueroasen dargestellt hat, ein riesiges politisches Problem ist, ist auch unbestritten.
Ich finde es aber nicht richtig, alles in einen Topf zu werfen. Jeder Fall ist individuell zu beurteilen. Vergleiche sind da schwierig. Wie heißt es so schön: Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.