Nein, ich war nicht im Prater, aber ein paar meiner Vereinskollegen aus Klosterneuburg, und nachdem Du Dein Ergebnis mit Startnummer hier gepostet hast, hab ich auf einer meiner Lieblings-Lauffoto-Seiten
http://members.aon.at/jnewetschny/00001.html geschaut, ob ich Dich zufällig wo finde - und es hat geklappt

!
Und Stichwort "Härte im Kopf". Das ist ein wichtiges Thema, vor allem dann, wenn man bemerkt, dass man sein Traumziel nicht schafft. Dann trotzdem dran zu bleiben und nicht wegzubrechen, ist mir auch oft schwer gefallen. Denn wir wissen ja, dass ein Marathon irgendwann auf jeden Fall weh tut und man hält die "Qual" nur aus, wenn man genau weiß, warum. Wenn das "Warum" die Sub-2:40 sind, und die gehen sich nicht mehr aus, wird´s schwer.
Ich hab´s einmal geschafft, bei einem ernsthaften Rekordversuch mit folgender Taktik erfolgreich zu sein: ich hab mir ein Handlungsziel hergenommen, und kein Ergebnisziel. Konkret bin ich nicht mit dem Ziel ins Rennen gegangen, die 2:30 zu knacken (=Ergebnisziel), sondern mit dem Plan, bis zur letzten Sekunde alles zu geben. "Ich will im Ziel das Gefühl haben, es wäre wirklich keine Sekunde schneller gegangen!" (Handlungsziel). Das hat mir damals unglaublich geholfen dran zu bleiben, als ich ab km 37 ein paar Sekunden hinter meine Marschtabelle zurück gefallen bin und ich eigentlich nicht mehr geglaubt habe, das nötige Tempo noch 5 km laufen zu können. Der letzte km war dann der härteste meines Läuferlebens, aber ich hab die paar Sekunden wieder aufgeholt und ein einziges Mal in meinem Leben die 2:30 geknackt - in 2:29:59! Das war übrigens der LCC-Marathon 2008.
Mittlerweile (als alter Triathlet) bin ich von solchen Zeiten meilenweit entfernt, aber ich bin immer noch davon überzeugt, dass diese Taktik mit einem Handlungsziel der entscheidende Faktor war. Vielleicht kannst Du mit dieser Anregung was anfangen. Ansonsten entschuldige bitte, wenn ich vielleicht mit ein bisschen zu viel Begeisterung von meiner "Heldentat" erzähle. Aber es ist halt für mich tatsächlich so, dass ich damals haarscharf ein sportliches Ziel erreicht habe, das mir sehr wichtig war, das mir nicht viele Freunde und Laufkollegen zugetraut haben und das für mich auch nur mit großem Aufwand und dem Ausloten meiner persönlichen Grenzen möglich war.
Also: quäl Dich!

Es lohnt sich!
