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Alt 08.02.2016, 06:06   #32
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.769
Zitat:
Zitat von Adept Beitrag anzeigen
Ich habe jetzt mal die Studie gelesen und finde die Ansätze interessant. Sie hat jedoch einige Schwächen/Unklarheiten:

1) Der Autor vertritt die These, dass mit zunehmender Intensität die Muskeln NICHT anaerob werden. Zitat: "Muscles don’t become anaerobic during exercise"
Dies begründet er lapidar mit "since intracellular PO2 (the oxygen pressure in the muscles) is well preserved at a constant level, even at maximal exercise.”

Das finde ich zu wenig, wenn man sowas Grundsätzliches in Frage stellt.


2) Der Autor schreibt immer wieder, dass die Laktatproduktion NICHT aufgrund des anearoben Stoffwechsels in den Muskeln, sondern aufgrund der Energiebereitstellung durch KH geschieht. Zitat: In essence, then, lactate is a by-product of carbohydrate metabolism. It is not a matter of the body becoming anaerobic. Instead, as the intensity of exercise increases the body relies increasingly more on carbohydrates to provide the needed energy.

Ist denn nicht die Verstoffwechslung durch KH gerade eben anaerob???


3) Der Autor schreibt, dass die Laktatkonzentration stetig exponentiell steigt. Daher würde es keinen Schwellenpunkt geben. Zitat: Lactate increases exponentially with increases in exercise intensity and exhibits no evidence of a “threshold”.

Das ist nicht ganz richtig. Die Laktatkonzentration fällt nämlich anfangs. Das kann man gut in der Abbildung 1 der deutschen Studie (http://www.zeitschrift-sportmedizin....eck_081209.pdf) sehen. Meine eigenen Stufentests bestätigen das. Die Frage ist nur, wo diese Schwelle ist und da gibt es ja bekanntlich verschiedene Modelle.


Was meinen die Experten dazu?
.
Ich bin auch kein Experte und mangels ausreichender Englischkenntnisse leider auch kaum in der Lage entsprechende Literatur z.B. von Tim Noakes zu lesen und zu begreifen. Ich bin mir recht sicher Noakes ist da nicht so oberflächlich wie der Autor des Artikels, der grundsätzlich die Sinnhaftigkeit von Laktatschwellenkonzepten in Frage stellt.
Eins ist den Laktatdiagniostikern früher schon aufgefallen. Auch der Ernährungszustand hat einen großen Einfluß auf die Laktatbildung bzw. kann es zumindest haben. Oft haben Leute gestaunt, dass Werte, die man nur kurze Zeit zuvor gemessen hatte, bei ein und demselben Sportler plötzlich bei erneuten Messungen (aufgrund von einem Fehler beim ersten Test etwa) völlig anders waren. Da wurde sehr viel früher und mehr Laktat gebildet bei sehr gut gefüllten Glykogenspeichern bzw. viel Kohlenhydraten im Magen-Darm-Bereich. Das wurde erklärt damit, dass der Körper angeblich sich manchmal den Luxus leistet verschwenderisch mit seinen Energievorräten umzugehen und trotz genügend Sauerstoff einen höheren Anteil der Kohlenhydrate anaerob umsetzt. Umgekehrt hieß es starker Glykogenmangel würde bei Laktattests eine zu hohe aerobe Leistungsfähigkeit vortäuschen, da die Laktatbildung gehemmt wäre oder so ähnlich. Im Allgemienen ist unser Körper aber eher auf Sparsamkeit gepolt. Also schon etwas merkwürdig die Sache.
So und jetzt noch mal in die Heija.

Geändert von ThomasG (08.02.2016 um 06:11 Uhr).
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