Zitat:
Zitat von Eber
Und du darfst darauf wetten, dass nahezu alle Bürger hier, ihren Wohlstand schon seit Lebzeiten der Hilfe am Menschen vorziehen....
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Das mag für viele stimmen, und wäre nur allzu menschlich wenn man überhaupt seinen Wohlstand für persönliche Hilfe opfern müßte - was aber meist nicht der Fall ist.
Viele Menschen setzen sich sehr wohl für Hilfe an konkreten Menschen ein, ohne ihren Wohlstand zu riskieren: der eine pflegt seine demente Mutter oder Vater, der nächste betreibt ein Obdachlosentreff, ich setze mich für die Integration von Behinderten, speziell meines behinderten Sohnes ein, etc. Diese Leute werden sich nicht alle zusätzlich noch um Flüchtlinge kümmern. Es wird auch welche geben, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Aber keine dieser Hilfen ist moralisch höher stehend, oder als wichtiger zu bewerten - wer bedürftigen Menschen hilft, der tut etwas gutes, egal für welche Menschen.
Wenn allerdings die Hilfe für eine zu große Anzahl Flüchtlinge zu einer Einschränkung des Wohlstandes führt, weil unsere Wirtschaft oder die Staatsfinanzen zusammenbrechen (was vorerst unwahrscheinlich ist), oder wenn dadurch das soziale Gefüge aus dem Gleichgewicht gerät (was ich für wahrscheinlicher halte) - dann ist es kein Opfer, das sinnvoll wäre - weil wir dann uns selbst der Möglichkeit berauben würden, zu helfen. Im schlimmsten Fall brauchen wir die Festung, um darin unsere Fähigkeit zur Hilfe für einzelne Bedürftige nach außen wie innen zu bewahren.