|
Meiner Erfahrung nach braucht Ausdauersport grosse Disziplin. Aber nicht um zu trainieren, sondern um auch mal locker zu machen.
Viel zu schnell fällt man subjektiv total irrationale Entscheidungen. Wenn man mal in einer ungünstigen Spirale drin ist, will man Dinge nicht wahrhaben die selbst ein Blinder sehen würde. Ich hatte mal eine Essstörung und weiss wovon ich spreche. Gleich ist es wohl mit Übertraining, Verletzungen, Burnout etc.
Hier kann ein Trainer sicher sehr wertvoll sein und Athleten vor sich selber schützen.
Auf der anderen Seite würde mir ein Trainer in meiner derzeitigen Lebensphase auch einen Haufen Spass nehmen. Spass am Grenzen ausloten, experimentieren, neues auszuprobieren. Wissen durch trial and error generieren würde mir wohl fehlen.
Simon Whitfield berichtete kürzlich von früheren Trainingsläufen in Flagstaff im tiefen Winter. Wenn es eindunkelte, man noch einen neuen Trail ausprobierte und plötzlich in der pechschwarzen Nacht nicht mehr wusste, wo man genau war.
Weiter meinte er, die Brownlees müssen wohl mehr von solchen Tagen, an denen man nicht mehr weiss wie man heim kommt, erlebt haben wie kein anderer.
Für mich sind solche Geschichten ein Teil davon was den Ausdauersport ausmacht. Wenn man ständig nach einem Programm trainiert, wird man wohl nie in solche Situationen kommen. Ausser der Trainer heisst Brett Sutton.
Aber natürlich, wissenschaftlich fundiertes Training ist eine wichtige Komponente um das Maximum herauszuholen.
__________________
10 km: 30:48 - hm: 1:06:40
|