19.01.2016, 11:40
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#172
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Szenekenner
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Zitat:
Zitat von stekercha
Ist es nicht schön, wenn die Motivation hinsichtlich einer "Sache" schwindet, die man schon sehr lang gemacht und Erfolge vorzuweisen hat? Ein Glücksfall ist das Schwinden der Motivation meiner Meinung deswegen, weil so Zeit und Raum für Neues bleibt. Ansonsten würde Arne noch in 20 Jahren immer noch jährlich Langdistanzen finishen und aufgrund des dafür notwendigen Trainings keine Zeit haben, neue Dinge auszuprobieren.
Zum gegeben Anlass ein kleiner Abriss von Aufstieg und "Absturz" meiner Triathlon-Motivation:
Motivation 1: Kraulschwimmen lernen 2010
Der Triathlonvirus wurde 2010 durch eine Arbeitskollegin gesetzt. Vorher war ich ausschließlich mit dem Mountainbike oder mit Laufschuhen unterwegs. Kraulschwimmen kannte ich nur aus dem Fernsehen. Nachdem ich mehrere Monate das Kraulschimmen geübt hatte, war es endlich soweit. 1500m über Wasser waren kein Problem. Motivation 1 geschafft.
Motivation 2: OD 2011 und es meiner Ehefrau zeigen
Die mühsam erlernten Kenntnisse mussten sich in der Praxis beweisen. Also meldete ich mich in Moritzburg zur OD an. Zum Leidwesen meiner Frau, die nur den Kopf schüttelte: "Warum musst du immer übertreiben.". Ich ging mit dem Mountainbike an den Start und kam nach 2,5 h ins Ziel. Motivation 2 geschafft.
Motivation 3: 70.3 2012 und es meiner Ehefrau zeigen
Wer A sagt, muss auch B sagen. Nach Zielschluss in Moritzburg stand fest, ich mache weiter. Nur wie weiter? Meine Ehefrau hätte es toleriert, wenn ich nochmal bei einer OD gestartet wäre, "um meine Zeit" zu verbessern. Das war aber keine ausreichende Motivation für mich. Nicht schneller, sondern länger war meine Motivation. Also in Wiesbaden zum 70.3 angemeldet. Rennrad gekauft. Meine Ehefrau hielt mich für verrückt. Nach 5 h war ich im Ziel. Motivation 3 geschafft.
Motivation 4: Langdistanz 2013 und es meiner Ehefrau zeigen
Glücklich ergatterte ich einen Startplatz in Roth. Meine Ehefrau hielt mich nun für völlig verrückt. Roth in unter 11 h geschafft. Motivation 4 geschafft.
Motivation 5: Ironman 2014
Jetzt bekam ich die ersten Motivationsprobleme. Während bis jetzt immer das erstmalige Schaffen einer längeren Strecke meine sportliche Motivation war, fiel diese Motivation nun weg (nein, Ultratriathlon wollte ich als vollzeitarbeitender 3facher Familienvater nun doch nicht versuchen). Meine Ehefrau hatte sich mit meinem Sport abgefunden. Wie also weiter? Schneller werden in Roth hatte für mich keinen Reiz. Der höhere Trainingsaufwand hätte in keinen Verhältnis zum "Erfolg" (vielleicht ein paar Minuten schneller) gestanden. Vielleicht "neue Landschaften" sehen? Nicht motivierend, zumal im Rennen die Schönheit der Landschaft eh nur eine untergeordnete Rolle spielt. Achso. Ich war ja noch kein Ironman. Also schnell in Frankfurt angemeldet. Frankfurt geschafft, sogar 8 Min schneller als in Roth. Motivation 5 geschafft.
Motivation 6: Heimat-OD 2015
In meiner Heimatstadt Regensburg war ich noch nicht bei der OD am Start. Nach 2 h 13 min im Ziel. Motivation 6 geschafft.
Motivation 7: Nix
Während Sport weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Lebens bleibt, werden jetzt andere Schwerpunkte gesetzt. Jetzt ist es an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Vielleicht wird ja jetzt Klavierspielen gelernt (zur Freude meiner Ehefrau).
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Sehr schön geschrieben
Aber ganz lässt es dich scheinbar nicht los, wenn du jetzt hier deinen ersten Beitrag schreibst. 
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