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Zitat von Schwarzfahrer
Ich verstehe dieses Denken in Extremen nicht. Entweder vorbehalt- und gedankenlos alles akzeptieren - oder gleich Haß und Ablehnung. Keines ist meines. Seh's mal lockerer.
Wenn ich einen Mieter für eine Mietwohnung suche - da treffe ich auch Vorkehrungen gegen den (evtl. unwahrscheinlichen, aber nicht ausschließbaren) Fall, daß es ein Mietnomade ist, die Miete nicht zahlt, etc. (Mietvertrag, Kaution, gg.f Schufa-Auskunft...). Das ist keine ablehnende Haltung, es ist eine sinnvolle Vorbeugung, und wird auch so praktiziert und akzeptiert. Man zeigt, worauf es einem ankommt, der Mieter weiß es damit auch.
Ebenso ist nichts daran, wenn im Supermarkt der Kassierer in meine Tüte schauen will - das ist sein gutes Recht. Ich fühle mich da nicht schlecht behandelt, ich freue mich, daß er sien Job ernst nimmt.
Genauso sehe ich es mit Zuwanderern, auch wenn das Thema komplexer ist. Mögliche Probleme sind bekannt und unerwünscht - da muß man sich etwas überlegen, um das Risiko zu minimieren. Und die Zuwanderer müssen klar mitbekommen, was für uns wichtig ist, und daß es auch bei gewissen Entwicklungen Konsequenzen geben kann. Wer es ehrlich meint als Zuwanderer, den schreckt es nicht und fühlt sich auch nicht diskriminiert (sage ich als Zuwanderer, der in den 80-ern z.B. auch von gewissen Jobs ausgeschlossen war aufgrund der Ostblock-Herkunft: Pech für mich, aber verständlich). Nur weil regelmäßig von Einbrecherbanden aus Rumänien berichtet wird, fühle ich mich keineswegs verunglimpft, auch wenn ich ebenso von dort komme. Könnte sogar ggf. verstehen, wenn wegen solcher Banden ich in einem gewissen Job besonderer Überprüfung unterzogen wäre.
Das klingt so als ob Deine Lösung zur Vermeidung vom Schlechten einfach eine reine Erwartung von nur Gutem sei. Wenn es so ist: Für manche mag das Idealismus sein, für mich eher riskante Blauäugigkeit.
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Alles, was du schreibst ist richtig und auch wenn du Arne ansprichst, fühle ich mich mit adressiert, weil ich in dieser Frage viele Gedankengänge mit Arne teile.
Wenn die Mehrheit der deutschen Wohnbevölkerung die derzeitige Situation so differenziert sehen würde, wie du es darstellst, dann läge die konzeptionslose AFD nicht aktuell bei 15% und es gäbe keine tumbe PEGIDA-Bewegung.
Du hast recht, dass die massenweise Zuwanderung immense Aufgaben und Probleme für unsere Gesellschaft mit sich bringt. Viele Flüchtlinge haben ein anderes Frauenbild. Manche fühlen sich auch anderen moralischen Normen verpflichtet als die Wohnbevölkerung hierzulande.
Du wirst aber angesichts deiner differenzierten Stellungnahme auch zustimmen, dass mit Hasskomentaren, blindem Ausländerhass, Anzünden von Flüchtlingunterkünften, Aufrufen zu Lynchjustiz oder sogar gleich selbst vollzogener Lynchjustiz keines der von dir angesprochenden und von mir skizzierten Problemen auch nur ansatzweise gelöst oder gelindert werden kann?