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Zitat von KernelPanic
Die FAZ zu dem Oktoberfest-Vergleich.
Ich zähle leider weder zum Kundenkreis von Bierzelten noch von Silvesterfeiern mit mehr als 20 Anwesenden, deshalb fehlt mir da schlicht der Kontext. Kann mich jemand aufschlauen - wie realistisch sind die genannten Zahlen?
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...auch die FAZ ist durchaus ein ernstzunehmendes Meinungsbildungsmedium, daher habe ich deinen Link durchaus interessiert zur Kenntnis genommen und man muss wohl in der Tat die aus meinem Beitrag im Deutschlandfunk referierten Zahlen kritisch hinterfragen.
So wie es aussieht, hat da ein Journalist vom anderen abgeschrieben und die meisten sich nicht die Mühe gemacht, die Zahlen kritisch zu hinterfragen. im
Wikipedia-Link werden alleine 18 Quellen als Beleg aufgelistet, die alle mit ähnlichen Zahlen hantieren wie im ursprünglichen TAZ-Artikel. Ich hab' damit auch mit nicht korrekten Zahlen hantiert.
Allerdings muss man, wenn man bei den Fakten bleiben will trotzdem festhalten, dass es 2009 zu 6 gesicherten Anzeigen wegen Vergewaltigungen auf der Wiesn gekommen ist und dass es in diesem Kontext eine Dunkelziffer gibt, deren tatsächliche Größe schwer zu bestimmen ist, wird auch niemand bestreiten.
Meine Kernaussage sollte sein: sexuelle Belästigung kommt in Deutschland nicht nur im Zusammenhang mit Asylbewerbern vor, sondern, gerade wenn Alkohol im Spiel ist auch unabhängig von der Nationalität/ Herkunft auch in anderen Umfeldern.
Ich wollte damit die Täter in Köln nicht in Schutz nehmen, so wenig wie ich Vergewaltiger auf der Münchner Wiesn in Schutz nehmen will, sondern nur darauf hinweisen, dass bei der Bewertung der Kölner Vorgänge manche (nicht jeder!) mit zweierlei Maß messen, weil im einen Fall mutmaßlich Asylbewerber beteiligt waren, während bei anderen abstoßenden Ausprägungen von Gewalt (Wiesn, daneben habe ich auch noch diverse Hooligan-Aasuschreitungen erwähnt) die Empörung in der allgemeinen Öffentlichkeit weitaus kleiner ausfällt.
Hier gibt es einen Wikipedia-Artikel zum Thema "sichere Wies'n" einer Aktion gegen sexuelle Gewalt auf dem Oktoberfest. Seit 2008 wird diese Aktion von der LAmdeshauptstadt München unterstützt. In den letzten Jahren sanken laut Statistik die Anzeigen wegen sexueller Belästigung, was u.U. ein Resultat einer erfolgreichen Prävention/ besseren Polizeiarbeit sein könnte.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei zukünftigen Silvesterfeiern am Kölner Haubtbahnhof ebenfalls -aufgrund demnächst besserer Prävention/ besserem Problembewusstsein- es zu sinkenden Zahlen sexueller Belästigung kommt.