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Zitat von triathlonnovice
Beide haben auf meine Frage nach möglichen erreichbaren Zeiten mit ca 2:20h/Marathon geantwortet. Denke , damit sind sie noch sehr bescheiden geblieben.
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Docpower ist ja relativ spät (und, wie mir ist, nach zumindest nicht idealem Lebenswandel) zum Ausdauersport gekommen. Was wäre nun möglich gewesen, wenn er stattdessen auf einem abgelegenen Hochland aufgewachsen und seit frühester Kindheit 10 km zur Schule und zurück gelaufen wäre?
Man kann Potential nie einfach nur auf angeborenes Talent schliessen. Exogene (äussere) und endogene (genetisch angeborene) Einflüsse lassen sich nie ganz trennen. Nur schon wenn einer dem Haile bei Olympia zugeschaut hat, kann das seine Einstellung grundlegend geprägt haben. Mit richtiger Einstellung bringt dasselbe Training einen schon weiter als andere.
Schon mal einen (ländlichen) Chinesen gesehen, der nicht gerne Reis isst? Ich will damit nur sagen, dass vieles auch mit dem Kopf zusammenhängt. Afrikansiche Läufer fragen sich nicht ob der 2:05 Nachbar mehr Talent hat als sie selber. Sie studieren nicht daran herum, dass die westlichen Konkurrenten perfekte Infrastrukturen, studierte Trainer, Physios, Ärzte, Ernährungsberater, Proteinshakes haben und am Abend nicht noch die Kühe melken müssen.
Sie rennen einfach lange und hart und weil sie denken dass sie die besten sind, sind sie auch die besten. Die wenigsten schaffen den Durchbruch, aber alle die laufen laufen weit unter 2:30 und noch weiter unter 3h. Klar, laufen ist dient dort nicht zur Selbstverwirklichung, aber genau das zeigt, was möglich ist, wenn man es will.
Sie mögen gute körperliche Voraussetzungen mitbringen, diese Kerle, trotzen aber erfolgreich potentielle Nachteile (siehe oben).
Zitat:
Zitat von triathlonnovice
Ich habe mir mal diverse Leistungsentwicklungen unterschiedlicher Spitzenathleten und Athletinnen angeschaut. Tjoa, würde sagen ,das sich da beide nicht verstecken müssen. Einige von denen sind mit knapp unter 2:40/ Marathon eingestiegen und konnten noch "locker" an der 2:20er Marke kratzen. Gabius seine Mittelstreckenzeiten und auch seine 5000er zu Jugendzeiten waren nicht besser. Wo steht er heute nach 15 weiteren Jahren Laufentwicklung? Richtig, bei sagenhaften 02:08:xx.
Das macht dann halt der Unterschied von sehr, sehr ambitioniert zu Limit aus.
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Die meisten Topläufer geben ihr Marathondebut aber wenn sie schon ziemlich nahe am eigenen Limit sind. Beim Captain wäre dies sicher auch so rausgekommen, wenn alles optimal gelaufen wäre. Dann wären zuerst internationale Wettkämpfe auf den Unterdistanzen gekommen.
(Die 19 Jährigen Kenianer mit Fabelmarathons überspringen die Bahn wegen dem Geld, starten aber sicher schneller als mit 2:40 oder steigen aus.)
Grüsse